Gewerbesteuer-Einnahmen steigen

von 17. November 2011

Die Einnahmen aus den Gewerbesteuern in Sachsen-Anhalt sind von Juli bis August des laufenden Jahres wieder zum Teil drastisch angestiegen. Die Städte und Gemeinden im Land haben zusammengenommen 151 Millionen Euro eingenommen. Das sind zehn Prozent mehr als im dritten Quartal 2010. Die Durststrecke der vergangenen zwei Jahre scheint damit vorbei. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes haben die Kommunen damit in diesem Jahr 453 Millionen Euro eingenommen, im Vorjahr waren es 386 Millionen.

Ähnliche Entwicklungen waren auch bei den Gemeindeanteilen an der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer zu beobachten, die seit Jahresbeginn zusammen weitere 236 Millionen Euro in die kommunalen Kassen spülten. Der relative Zuwachs von knapp 17 Prozent im ersten Halbjahr 2011 zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum schmolz bis Ende September auf elf Prozent.

Regional verlief die Entwicklung des Gewerbesteueraufkommens weiter sehr unterschiedlich. Gut jede zweite Kommune (53 Prozent) erreichte im dritten Quartal 2011 ein besseres Ergebnis als im Vorjahr. Kumuliert bis Ende September hielten bzw. überboten 134 Gemeinden das Vorjahresniveau, im ersten Halbjahr waren es noch 145. 16 Gemeinden erreichten Steigerungsraten von über 200 Prozent, unter anderem die Hansestadt Salzwedel sowie die Gemeinden Loitsche-Heinrichsberg und Zielitz, deren Aufkommen 2010 stark eingebrochen war.

Gradmesser für das Niveau und die Entwicklung auf Landesebene sind stetig zwischen 31 und 35 Gemeinden, die rund drei Viertel des landesweiten Aufkommens erwirtschaften. Die regional ungleiche Verteilung dieser wirtschaftskraftabhängigen Einnahmequelle ist kein sachsen-anhaltisches Phänomen, allerdings ist die starke Konzentration, etwa der Hälfte des Gewerbesteueraufkommens insgesamt auf nur fünf Prozent aller Kommunen, bemerkenswert. Zu letzteren gehören neben den kreisfreien Städten die Gemeinden Barleben, Leuna, Wittenberg und Bitterfeld-Wolfen mit sehr unterschiedlichen Verläufen.
Zum 30. September 2011 stand für die Stadt Bitterfeld-Wolfen im Vergleich zum Vorjahr erneut ein Minus von 1,3 Millionen Euro (neun Prozent), Halle verblieb auf Vorjahresniveau und die übrigen Kommunen konnten Aufkommenszuwächse um mehr als zehn Prozent verbuchen.
Die höchsten Aufkommen hatten Ende September diesen Jahres die Landeshauptstadt Magdeburg mit 61 Millionen Euro gefolgt von der Saalestadt Halle mit 34 Millionen Euro und der Gemeinde Barleben mit 21 Millionen Euro. Halle (Saale) rechnet in diesem Jahr mit 43 Millionen Euro. Dieser Wert dürfte bei der aktuellen Entwicklung erreicht oder gar leicht übertroffen werden.

Die aufkommensstarken Kommunen und ihre Entwicklung prägen entsprechend das Bild nach Landkreisen. Der Bördekreis profitiert von besonders vielen solcher Gemeinden, denn ein Fünftel der TOP 35 befinden sich im Kreisgebiet. Zusammen erwirtschafteten die Gemeinden in der Börde 63 Millionen Euro an Gewerbesteuern. Mit umgerechnet 353 Euro je Einwohner standen sie mit Abstand vor den nachfolgenden Saalekreisgemeinden mit 54 Millionen Euro bzw. 274 Euro je Einwohner. Halle (Saale) liegt bei 147 Euro. Am Ende der Skala fanden sich die Landkreise Stendal und Mansfeld-Südharz mit rund 104 Euro je Einwohner.