Giftmüll-Lager Angersdorf: Genehmigungsantrag zurückgezogen

von 11. Juli 2012

 Seit Monaten gibt es rund um den Saalekreis-Ort Angersdorf Proteste gegen die geplante Dickstoffversatzanlage. Unterirdisch sollen in alte Bergbaustollen Filterstäube aus Müllverbrennungsanlagen eingelagert und verpresst werden. Anwohner fürchten um ihre Gesundheit. Zahlreiche Einwände wurden im Rahmen des laufenden Genehmigungsverfahrens erhoben.  Die Grube Teutschenthal als Betreiber hat nun den Antrag zurückgezogen. Derzeit finden nach GTS-Angaben konstruktive Gespräche mit Behördenvertretern des Landesamts für Geologie und Bergwesen (LAGB) sowie dem Wirtschaftsministerium statt.Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten auf die Planung von Erkundungsarbeiten zu den Schächten Saale und Halle und den Kavernen im Grubenfeld Angersdorf sowie auf die Planung für die Optimierung der Fassung von Flüssigkeiten im gesamten Grubengebäude. Ein Konzept zur Verbesserung der Erfassung seismischer Ereignisse im Umfeld des Grubenfeldes Salzmünde befindet sich kurz vor Fertigstellung.Die GTS will nach eigenen Angaben in einem nächsten Schritt einen Antrag auf Genehmigung eines Probebetriebes stellen, der sich auf wenige Abschnitte beschränkt. Dabei sollen alle noch offenen Fragen zur Eignung des Versatzmaterials geklärt werden. Hierdurch soll der Nachweis der Eignung des Verfahrens zur langzeitsicheren Verwahrung des Grubenfeldes erbracht und bestätigt werden.Voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2012 werden die entsprechenden Antragsunterlagen beim LAGB eingehen und im Rahmen eines immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens ab Anfang 2013 öffentlich ausgelegt.Die GTS wird bei den neuen Planungen nicht nur die Vorgaben und Erkenntnisse des Verwaltungsgerichtes berücksichtigen. Gemeinsam mit Experten wurden in diesem Zusammenhang auch alle im bisherigen Verfahren erhobenen Einwände der Öffentlichkeit ausgewertet. „Diese Einwände werden wir im Rahmen der Neukonzeption berücksichtigen und entsprechende Lösungen anbieten. Wir werden die Öffentlichkeit bei allen weiteren Schritten frühzeitig informieren und einbinden“, so der für den Genehmigungsantrag verantwortliche Geschäftsführer der GTS Dr. Karsten Mänz.