Gläubigerversammlung beginnt

von 29. August 2012

 (dpa) Die mit Spannung erwartete Versammlung der Gläubiger der insolventen Solarfirma Q-Cells hat am Mittwoch in Dessau-Roßlau begonnen. Hinter verschlossenen Türen wollen die 47 Vertreter darüber beraten, ob sie einem Verkauf des Unternehmens aus Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) zustimmen oder nicht. Der südkoreanische Mischkonzern Hanwha will nach eigenen Angaben 250 Millionen Euro investieren. Am Sonntag war dazu bereits ein Kaufvertrag unterzeichnet worden. Nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters wollen die Koreaner 1250 der zuletzt noch weltweit 1550 Arbeitsplätze bei Q-Cells erhalten. Das spanische Unternehmen Isofoton hat auch Interesse am einstigen Weltmarktführer für Solarzellen. Es will nach eigenen Angaben 300 Millionen Euro investieren. Zu den Gläubigern von Q-Cells gehört auch das Land Sachsen-Anhalt, das Millionen an Fördergeldern in die Solarindustrie gesteckt hatte. Q-Cells hatte im April Insolvenz angemeldet. Die Branche steht angesichts massiver Konkurrenz aus Asien unter Druck. Unterdessen sind Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (beide CDU) zu einer Investorenreise nach Korea aufgebrochen. Wann auf der Gläubigerversammlung eine Entscheidung zur Zukunft von Q-Cells getroffen wird, ist nach Angaben des Sprechers des Insolvenzverwalters derzeit nicht absehbar.