Greenpeace-Proteste in halleschen Supermärkten

von 7. Mai 2010

Wer in den nächsten Tagen in Halle einkaufen geht und Kitkat-Riegel von Nestlé in seinen Wagen packen will, den wird ein Orang Utan anschauen, daneben das Wort “Help”. Help für Hilfe. Aktivisten von Greenpeace haben in zehn halleschen Supermärkten Tüten mit Informationsaufdrucken beklebt. Damit protestieren sie gegen Nestlés Verwendung von Palmöl, für dessen Anbau Indonesiens Regenwald abgeholzt und der Lebensraum der bedrohten Orang Utans vernichtet wird. Der Konzern kauft das Palmöl über Zwischenhändler von der Unternehmensgruppe Sinar Mas. Diese zerstöre den indonesischen Regenwald, um Ölpalmplantagen anzulegen, so Greenpeace.

„Wir wollen keine Schokoriegel, für die die letzten Orang Utans ihr Leben lassen müssen“, sagt Esther Heizmann, Wald-Ansprechpartner von Greenpeace Halle. Einen Tag vor seiner Jahreshauptversammlung am 15. April sagte der Konzern, dass er einen sofortigen Stopp der Urwaldabholzung unterstütze. Aber es fehlt ein verbindlicher Zeitplan mit konkreten Maßnahmen. „Ohne konkrete Zusagen bleibt Nestlés Antwort nur ein erster Schritt“, sagt Esther Heizmann. „Jetzt muss der Konzern seinen Worten auch Taten folgen lassen und Druck auf seine Zwischenhändler ausüben, damit diese in absehbarer Zeit Sinar Mas auslisten.“

Wie Satellitenfotos von Greenpeace beweisen, holze Sinar Mas trotz gegenteiliger Behauptungen weiterhin den Regenwald ab. Auf den gerodeten Flächen würden Ölpalmplantagen in Monokulturen angelegt. Das Öl werde neben der Lebensmittelproduktion auch für Agrosprit und Kosmetika verwendet. Allein Nestlé braucht jährlich 320.000 Tonnen Palmöl. Nach Greenpeace-Protesten im März kündigte der Konzern lediglich seine direkten Verträge mit Sinar Mas. Den Großteil des verwendeten Palmöls bezieht er aber über die Lieferanten.