Grüne und Linke zur Kinderarmut

von 1. Februar 2012

Am Mittwoch hat die Bertelsmann-Stiftung Daten zur aktuellen Situation der Kinderarmut bekannt gegeben. Das Ergebnis stimmt nachdenklich, 33,2 Prozent aller unter-3-jährigen Kinder in Sachsen-Anhalt leben von Hartz IV. Bei Kindern unter 15 Jahren lag die Armutsquote 2010 bei mehr als 27 Prozent – in Zahlen ausgedrückt 68.233 der insgesamt 252.244 Kinder unter 15 Jahren.

“Kinderarmut wird nicht herbeigeredet, sie ist in Sachsen-Anhalt Realität“, kommentierte die familienpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, die Ergebnisse. “Besserer Bildung ist ein entscheidender Faktor, um aus diesen Armutsverhältnissen heraus zu kommen. Gerade vor diesem Hintergrund den Ganztagsanspruch auf frühkindliche Bildung immer weiter rauszuschieben ist extrem gefährlich“, warnt Lüddemann.

Die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke Monika Hohmann verweist zwar auf eine gesunkene Zahl der betroffenen Kinder. “Aber nur deshalb, weil die Kinderzahl insgesamt gesunken ist. Die Quote ist im Grunde unverändert geblieben”, so Hohmann. “Offenbar gestaltet sich der Rückgang der Kinder, die von Hartz IV betroffen sind, in anderen Bundesländern erfolgreicher als bei uns”, sagt Hohmann mit Verweis auf den letzten Platz aller Flächenländer. “Unter anderem deswegen ist es wichtig, den Ganztagsanspruch für alle Kinder so zügig wie möglich umzusetzen, um Nachteile ausgleichen und gleiche Bildungs- und Teilhabechancen für alle Kinder zu ermöglichen.“