Grundwassersanierung am alten Minol-Lager

von 1. Dezember 2011

„Es ist nicht immer oberirdisch sichtbar, was viel Geld kostet“, bilanzierte Halles Baudezernent Uwe Stäglin am Donnerstag auf dem Gelände des früheren Minol-Tanklagers in der Ottostraße im Süden der Stadt. Denn viel außer einer Brachfläche sieht man tatsächlich nicht.

Immerhin wurden bislang schon 930.000 Euro in das Gelände gesteckt. Der Grund ist ganz einfach: durch undichte Tanks und tropfende Schläuche sind Treibstoffe und Öle ins Erdreich und damit auch ins Grundwasser gelangt. Denn gerade einmal einen halben Meter unter Gelände führt schon die Grundwasserschicht entlang.

Nun beginnt die zweite Phase der Sanierungsarbeiten. Eine neue Grundwasserreinigungsanlage wurde feierlich in Betrieb genommen. Über zwei unterirdische Drainagen verunreinigtes Grundwasser wird zunächst nach oben gepumpt und anschließend gereinigt, die sogenannten aromatischen Kohlenwasserstoffe werden herausgewaschen. Zwei Stellen habe man ausgemacht, an denen das verseuchte Grundwasser aus dem Gelände heraustreten kann, erklärte der zuständige Ingenieur Tim König. Das soll unbedingt verhindert werden. Zwei Jahre lang wird nun die Grundwasserreinigung laufen.

Claus-Peter Pietras, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten GESA, sprach von einer nicht unerheblichen Kontaminierung des Geländes. Der GESa gehört das Gelände. Bevor nun die neue Anlage in Betrieb genommen werden konnte, mussten aber zunächst die alten Gebäude abgerissen werden. Anschließend sollen die Flächen für wirtschaftliche Neuansiedlungen vermarktet werden. Laut Baudezernent Uwe Stäglin brauche man diese Flächen, um die Gewerbenachfrage zu befriedigen. Halle verfüge kaum über freie Industrieflächen, diese befänden sich vorrangig im Umland, so Stäglin.