Gute Chancen für Auszubildende in Sachsen-Anhalt

von 31. März 2009

Bis Mitte März hatten 9.100 Bewerber bei den Agenturen für Arbeit in Sachsen-Anhalt ihr Interesse für betriebliche Ausbildungen bekundet, ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Damit setzt sich der demographisch bedingte Bewerberrückgang im laufenden Berufsberatungsjahr verstärkt fort.

Die Hälfte aller Bewerber strebt einen Realschulabschluss an. Der Anteil der Bewerber ohne Schulabschluss liegt unter einem Prozent. Allerdings ist die Zahl jener Jungen und Mädchen deutlich gewachsen, die sich noch nicht auf einen bestimmten Schulabschluss festgelegt haben.

Verglichen mit dem Vorjahr hat sich der Anteil der Altnachfrager weiter reduziert. Sie profitierten von der guten Lage auf dem Ausbildungsmarkt und mündeten u. a. in betriebliche Ausbildungen. Aktuell sind 3.560 (39,1%) aller Bewerber Jugendliche, die bereits vor einem Jahr oder früher die allgemein bildende Schule verlassen haben und sich zurzeit in den unterschiedlichsten Maßnahmen auf eine Ausbildung vorbereiten.

Die Mehrzahl der Bewerber (5.100) interessiert sich für Dienstleistungsberufe. Im Fertigungsbereich sind vor allem Mechaniker, Schlosser, Elektriker, und weitere Metallberufe sowie Drucker gefragt.

Aus Wirtschaft und Verwaltung sind den Agenturen für Arbeit in Sachsen-Anhalt fast 7.600 betriebliche Ausbildungsplätze im ersten Halbjahr des Berufsberatungsjahres gemeldet worden, rund 600 mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen 1.100 außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen, die vorrangig für die nicht vermittelten Bewerber aus dem Vorjahr im Rahmen der Nachvermittlung genutzt wurden.

Über alle Berufe betrachtet, kommen auf 100 Bewerber 96 gemeldete Ausbildungsplätze. Dies ist die günstigste Bewerber-Stellen-Relation in Sachsen-Anhalt seit Beginn der neunziger Jahre. Im Vorjahresmonat entfielen auf 100 Bewerber lediglich 60 und vor zwei Jahren 40 Ausbildungsplätze.

Fast 14% der Bewerber haben bereits eine Lehrstellenzusage. Noch keinen Ausbildungsplatz haben
6.500 Bewerber. Unbesetzt waren noch 6.000 Ausbildungsstellen.

In den Agenturen für Arbeit laufen Beratung und Vermittlung der Bewerber auf Hochtouren. Zu den Ausbildungsbetrieben werden intensive Kontakte gepflegt. Um konjunkturell schwierige Zeiten zu meistern, ist es auch wichtig, dass Unternehmen in die Zukunft schauen und in ihren Fachkräftenachwuchs investieren. Gleichzeitig gilt für alle Bewerber, sich rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz zu bemühen, Alternativen in Erwägung zu ziehen und wenn notwenig, regional mobil zu sein.

Alle Akteure am Ausbildungsmarkt unternehmen große Anstrengungen, damit auch unter schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis zum Ausbildungsbeginn im Sommer ein weitestgehender Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage erreicht werden kann. Der demografisch bedingte Bewerberrückgang ist dabei eine zusätzliche Herausforderung.