Gute Plätze für hallesche Fechter

von 9. März 2009

(owo) Heftigster, aber rein sportlicher Attacken mussten sich am vergangenen Wochenende die Fechterinnen und Fechter der TSG Halle-Neustadt erwehren.
Bei den Landeseinzelmeisterschaften in Merseburg trafen sie auf Konkurrenten aus nicht weniger als acht Bundesländern. „Das ist schon außergewöhnlich. Obwohl wir ein verhältnismäßig kleiner Landesverband sind, erhöhen sich auch bei den Landesmeisterschaften die Teilnehmerzahlen immer mehr“, äußerte sich Fachverbandspräsident Thomas Riedel vor Beginn des Turniers. Und Riedel, sonst als Coach auf Tour durch halb Europa, durfte diesmal auch selbst ran. Nachdem ihm im vergangenen Jahr Säbelexperten einer chinesischen Auswahl den Titel in seiner Waffe nicht gegönnt hatten, nutzte der 46-jährige diesmal die Gunst der Stunde. Nach Platz zwei bei den Aktiven holte er sich den Landestitel bei den Senioren im Herrensäbel. Diana Schulz, ausgewiesene Florettspezialistin, wechselte ebenfalls kurzerhand die Waffe und probierte sich selbst im Säbel. Rang zwei bei den Aktiven wurde es für die 29-jährige am Ende des Tages. Dagegen lief es für sie im Florett nicht ganz so rund. Im Halbfinale der Meisterschaften unterlag sie wider Erwarten der Leipzigerin Stephanie Romanus. Ihr Trainer Robert Mrozowski jedoch wiegelte anschließend ab: „Hier ging es für Diana heute nicht um den Titel. die Vorgabe war, möglichst viele Gefechte zu absolvieren und dabei gerade in der Beinarbeit aktiv zu sein. Und wenn sie dann in zwei Waffen startet, schlaucht das natürlich gewaltig“. Und er fügt hinzu: „Aber es war eine optimale Vorbereitung für den Weltcup in Budapest“. Freitagnachmittag flatterte bei den TSG-ern die Einladung für den Damenflorett-Weltcup in Budapest ein. Nur 12 deutsche Fechterinnen dürfen bei Weltcup-Turnieren an den Start gehen.

Trainer Robert Mrozowski sah bei „seinen“ Mädchen einiges erfreuliches. „Nadine Glasenapp hat nach ihrer langen, krankheitsbedingten Pause wieder ihren ersten Wettkampf gefochten und bei den Juniorinnen immerhin Rang drei belegt. Lena Lärm hat mit Platz zwei bei den Kadetten erneut ihre gute Form unter Beweis gestellt, Maelle Ludwig als jüngste im Feld focht sich immerhin bis auf Platz sechs in der Endabrechnung in der gleichen Altersklasse“, erklärt Mrozowski anschließend.

Im Herrenflorett reduzierte sich die LEM auf einen Vergleich mit Osterburg/Weida. Michael Precht vom dortigen TuS schnappte im Finale dem TSG-er Eric Braatz sowohl bei den Aktiven, als auch bei den Junioren, den Titel vor der Nase weg.

Im Damendegen der Senioren verteidigte Grit Mettin erwartungsgemäß ihren Vorjahrestitel.
„Schade, dass wir wegen Krankheit und Verletzungen auf eine Reihe unserer Fechter verzichten mussten“, stellte Landestrainer Matthias Hertel nach dem Turnier fest. „Doch es gibt ja noch die SV-er aus Halle“, fügt er hinzu. Die holten sich mit Jens Jarsetz, Diethelm Schwarze und Roland Opitz in allen drei Seniorenwertungen die Landestitel.
„Auch wenn wir aus TSG-Sicht einige harte Nüsse zu knacken hatten, können wir dennoch mehr als zufrieden sein“, erklärte anschließend Thomas Riedel. „Wer kann schon von sich behaupten, bei seinen Landesmeisterschaften über 200 Gegner aus acht Bundesländern begrüßen zu dürfen. Unser Nachwuchs hat sich wacker geschlagen und reihenweise Podestplätze eingeheimst. Das war das erklärte Ziel“, so Thomas Riedel abschließend.