GWG: 5 Mio für energetische Sanierung

von 6. Mai 2010

Die GWG wird in diesem Jahr 14,5 Millionen Euro investieren. Rund ein Drittel dieser Summe fließt nach Unternehmensangaben in die energetische Sanierung, bei der das Unternehmen neue Wege geht. So wird erstmals Sonnenenergie zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt sowie die Wärme der Abluft eines Punkthochhauses zur Erwärmung der Zuluft gewonnen. Zukunftsinvestitionen, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Haushaltskasse der Mieter entlasten werden.

Maßnahmen zur energetischen Sanierung werden in diesem Jahr in den Gebäuden Zerbster Straße 1 – 23, Harzgeroder Straße 30, 28 – 18, Blankenburger Weg 11 – 14 und Am Bruchsee 6 durchgeführt. In allen genannten Gebäuden erfolgt die Umstellung von Einrohr- auf Zweirohr-Heizungen sowie die Erneuerung der Hausanschluss-Stationen.
In den drei erst genannten Liegenschaften werden zusätzlich solarthermische Anlagen eingebaut, im Punkthochhaus Am Bruchsee 6 ist der Einbau eines Wärmetauschers vorgesehen.
Das Gebäude Blankenburger Weg 11-14 wird darüber hinaus schrittweise komplett modernisiert und seniorenfreundlich umgebaut.

Durch den Wechsel vom vorhandenen Einrohr-System zum Zweirohrsystem und die Modernisierung der Hausanschluss-Stationen könnten in diesen Gebäuden die Vorlauftemperaturen systembedingt um bis zu 30 Prozent gesenkt und die Verbrauchsspitzen gekappt werden, so die GWG. Die Wärme werde im Gebäude gleichmäßiger und effizienter verteilt, Energieverluste können aufgrund der besseren Isolierung sowie moderner Kompaktheizkörper minimiert werden. Die Grundkosten für den Fernwärmeanschluss dieser Gebäude sinken.

Auf den Dächern der zu sanierenden Wohnhäuser werden bis zu 40 Sonnenkollektoren installiert. Diese mit Heizschlangen versehenen Platten wandeln bis zu drei Viertel der einstrahlenden Sonnenenergie in nutzbare Wärme um, auch bei bewölktem Himmel. Mit Hilfe einer Spezialflüssigkeit wird die Energie vom Dach in eine Heizzentrale im Keller geleitet. Hier sorgt eine intelligente Steuerung dafür, dass die solare Wärme die größten Einspareffekte erzielt: je nach Bedarf bei der Trinkwassererwärmung oder als Heizenergie. Wird die Sonnenwärme gerade nicht benötigt, fließt sie in große Speicher. Diese gut isolierten Behälter können mehrere Kubikmeter Wasser über Tage warm halten.

Etwa sieben bis neun Prozent des gesamten jährlichen Energiebedarfs für Warmwasser und Heizung können auf diese Weise aus Sonnenenergie gewonnen werden. Neben den Investitionskosten fallen nur geringe Wartungsaufwendungen an. Die Gesamtkosten pro Kilowattstunde liegen schon heute unter den aktuellen Fernwärmepreisen und die Solarwärme ist von künftigen Preissteigerungen am Energiemarkt nicht betroffen.

Im Punkthochhaus Am Bruchsee 6 werde der energetische Effekt durch die Rückgewinnung der Wärmeenergie aus der Abluft erzielt. Die Abluft dieses Gebäude wird künftig zu einem zentralen Wärmetauscher im Kellergeschoss geführt. Hier werden bis zu 80 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärme an die Frischluft übertragen, die somit vorgewärmt in die Wohnungen gelangt. Damit reduziere sich der Energiebedarf für das gesamte Gebäude sich um rund ein Viertel. Der Anschlusswert der Fernwärmestation könne so um fast ein Drittel von 370.000 auf 250.000 Watt verringert werden.