Halle bibbert im Eiswinter

von 6. Februar 2012

Der Eiswinter hat Halle (Saale) weiter fest im Griff. Die Saale ist erstmals seit 16 Jahren zugefroren. Die Meteorologen sprechen vom kältesten 6. Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, -22 Grad wurden gemessen. Den absoluten Kälterekord hält aber noch immer der 11. Februar 1929 mit -27,1 Grad.

Und mittlerweile setzt sich die Frost auch immer mehr im Boden fest. Das sorgt immer wieder zu eingefrorenen Wasseranschlüssen. Zu etwa 50 Einsätzen mussten die Stadtwerke dazu am Montag ausrücken. Doch ein viel größeres Problem sind die alten Graugußleitungen. Gleich mehrere davon waren am Sonntag und Montag geborsten. Am Spektakulärsten war dabei der Zwischenfall am Sonntagabend mit einer 20 Meter hohen Fontäne an der Philipp-Müller-Straße. Auch in der Buddestraße, der Zwinglistraße, dem Hohenweidener Weg und der Ecke Krausenstraße/Steintor mussten platzte Leitungen geflickt werden. Das größte Problem für den Verkehr in der Stadt brachte jedoch ein geborstenes Rohr im Böllberger Weg mit sich, die Straße wurde stadtauswärts gesperrt, auch Straßenbahnen konnten nicht fahren.

Am Montagabend platzte dann in der Südstraße und der Turmstraße Wasserrohre. Dadurch waren Teile des Riebeckviertels ohne Trinkwasser. Die Stadtwerke halfen mit Wasserwagen aus.

Die hallesche Stadtverwaltung warnt weiter davor, Eisflächen aus Gewässern zu betreten. Wie Innendezernent Bernd Wiegand auf Nachfrage von HalleForum.de sagte, sei aber die Feuerwehr mit Bohrungen beauftragt. Diese solle am Dienstag an der Fontäne die Dicke des Eises prüfen. “Wir wollen Fakten sammeln und gucken, ob wir den Teich offiziell freigeben”, so Wiegand. An fließenden Gewässern wie der Saale schloss Wiegand jedoch eine Freigabe aus. Das Wasser ist hier in Bewegung, dadurch könnten sich unter dem Eis Hohlräume bilden und einbrechen.