Halle hat niedrigstes Bruttoinlandsprodukt

von 14. Juli 2011

Das Bruttoinlandsprodukt ist nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes im Krisenjahr 2009 auch in Sachsen-Anhalt gesunken. Infolge der internationalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt im Land um nominal 4,2 Prozent und zwar in den Landkreisen mit minus 5,3 Prozent deutlich stärker als in den kreisfreien Städten mit minus 1,2 Prozent.

Mit einem Minus von 8,8 Prozent war im Landkreis Anhalt-Bitterfeld der höchste Rückgang zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Börde und Harz. Maßgeblich beeinflusst wurde diese Entwicklung durch hohe Rückgänge von dem am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffenen Verarbeitenden Gewerbe, das im Landesdurchschnitt knapp ein Fünftel der Wirtschaftsleistung erbrachte. In den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Börde lagen die Anteile bei knapp einem Drittel.

Gegenüber 2000 wuchs die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt nominal um 16,5 Prozent. In den Landkreisen fiel der Anstieg mit 16,8 Prozent im Durchschnitt etwas höher aus als in den kreisfreien Städten mit 15,9 Prozent. Mit einem Plus von 36,1 Prozent erzielte der Landkreis Börde ein weit überdurchschnittliches Wachstum, trotz des starken Rückgangs im Jahr 2009. Mit deutlichem Abstand, aber immer noch über dem Landesdurchschnitt, folgt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit einem Plus von 26,1 Prozent. Unter den kreisfreien Städten erreichte Dessau-Rosslau (+ 28,1 Prozent) die höchste Zuwachsrate, gefolgt von der Landeshauptstadt Magdeburg (+ 20,1 Prozent). Maßgeblich geprägt wurde der Wirtschaftsverlauf der Jahre von 2000 bis 2009 durch über dem Landesdurchschnitt liegende Zuwächse der Landkreise beim Produzierenden Gewerbe, während die kreisfreien Städte überdurchschnittliche Zunahmen beim Dienstleistungsbereich erzielten.

Das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen belief sich 2009 in Sachsen-Anhalt auf 49.976 Euro, das waren 22,2 Prozent mehr als im Jahr 2000. In den Landkreisen war der Anstieg mit plus 22,6 Prozent etwas höher, in den kreisfreien Städten mit plus 21,1 Prozent etwas geringer. Das widerspiegelt sich auch in den Pro-Kopf-Werten. Sie lagen 2009 in den Landkreisen bei 51.594 Euro(+ 1.618 Euro über dem Landesdurchschnitt) und in den kreisfreien Städten bei 46.195 Euro (- 3.781 Euro unter dem Landesdurchschnitt). Der Durchschnitt bei den kreisfreien Städten wurde einerseits durch Dessau-Rosslau mit einem Pro-Kopf-Wert von 50.334 Euro bestimmt und andererseits durch Halle (Saale), das mit 44.041 Euro den niedrigsten Wert verzeichnete. Unter den Landkreisen wiesen die Börde mit 60.950 Euro und der Saalekreis mit 59.607 Euro die höchsten Pro-Kopf-Werte aus. Der niedrigste Wert wurde mit 44.990 Euro je Erwerbstätigen im Landkreis Mansfeld-Südharz registriert.