Halle-Hettstedter Eisenbahn: Gleise bleiben liegen

von 15. März 2010

In letzter Minute hat das Landgericht in Görlitz den Rückbau der Gleise der ehemaligen Halle-Hettstedter Eisenbahn zwischen Hettstedt und Halle-Nietleben untersagt. Anfang des Jahres hatte die Deutsche Bahn den Gleiskörper an die EIG Eisenbahninfrastrukturgesellschaft mbH. Diese wollte zunächst die Strecke, für die die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH die Betriebsgenehmigung besetzt, selbst betreiben.

Doch Eisenbahnfreunde trauten ihren Augen nicht. Am 24. Februar entdecken sie Baufahrzeuge der EIG-Tochterfirma Gleisbau Roth auf dem Streckenabschnitt Benkendorf-Fienstedt beobachtet. Einen Tag später schritt die informierte Landeseisenbahnaufsicht ein. Sie konnte größere Rückbauarbeiten verhindern. Doch waren bereits Absperranlagen über dem Gleis im Bereich von vier Brücken herausgerissen und dabei die Fundamente dieser Absperranlagen in den jeweiligen Brückenköpfen beschädigt worden.

Doch nur wenigen Tage später liefen zwischen Heiligenthal und Hettstedt Fäll- und Rodungsarbeiten. Die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH beantragte eine einstweilige Verfügung gegen die EIG, die das Landgericht Görlitz inzwischen erlassen hat. Die EIG darf damit die Gleise nicht mehr zurückbauen, zumal ihr auch keine Abrissgenehmigung vorliegt.

Doch so ganz traut man beim Verein Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn der EIG nicht über den Weg. Deshalb bitte darum, bei Kenntnis von Rückbauarbeiten sofort die Polizei zu informieren. Verstößt die EIG gegen die Entscheidung der Richter, droht ein Ordnungsgeld von 7000 Euro.