Halle in Zahlen

von 14. Dezember 2010

Innendezernent Bernd Wiegand hat am Montag im Ratshof das Statistische Jahrbuch der Stadt Halle (Saale) für das Jahr 2009 vorgestellt. Es ist die 16. Auflage seit Neugründung der Kommunalstatistik im Jahr 1994. Auf über 330 Seiten stellen Tabellen und Grafiken aus über 90 Quellen die Stadt in Zahlen dar. Für 25 Euro ist der Wälzer im Fachbereich Bürgerservice im Ratshof erhältlich, alternativ gibt es das Datenmaterial zum gleichen Preis auch auf CD-Rom.

“Wir haben keine Wertung und keine Bewertung vorgenommen”, sagte Rita Lachky, Leiterin des Amtes für Bürgerservice. Nüchterne Zahlen hält das Werk parat, deren Interpretation anderen überlassen ist. “Wir bieten die Arbeitsgrundlage”.

So ziemlich alle Zahlen rund um die Stadt findet man hier drin. So ist zu lesen, dass am 31. Dezember 2009 in Halle (Saale) noch 230.377 Einwohner gemeldet waren. Das waren 523 Personen weniger als ein Jahr davor. Dabei ist nicht das Problem, dass die Leute wegziehen. Es sterben einfach mehr, als geboren werden. “Sterbefallüberschuss” heißt das im Beamtendeutsch. Statistisch berechnet kommen 1,4 Kinder auf eine Frau. 2,1 Kinder müssten es sein, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten. “2009 fehlten uns 989 Geburten zur Reproduktion”, so Rita Lachky. Trotzdem konnten in den Geburtenstatistiken doch noch positive Zahlen entdeckt werden. Denn es wurde im vergangenen Jahr die höchste Geburtenrate seit 1993 festgestellt.

Positives konnte die Stadt vom Arbeitsmarkt berichten. Es gab 1.136 Arbeitslose weniger als ein Jahr davor. Einen Rückgang gab es auch bei Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit, die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ging zurück. 24.903 Hallenser pendeln zum Arbeiten aus der Stadt hinaus. 41.320 Menschen kommen aus dem Umland nach Halle zum Arbeiten. Insgesamt gibt es in Halle 90.521 sozialversicherungspflichtige Jobs. Sozialversicherungspflichtig beschäftige Hallenser gibt es hingegen nur 74.104.

Auswirkungen auf die Schullandschaft hat der Geburtenknick. 18.238 Schülerinnen und Schüler hatte Halle noch im letzten Jahr, ein Rückgang um 222. Dafür kletterte die Zahl der Studenten um 2,3 Prozent auf 19.496. 6.123 Hallenser besuchten Kurse der Volkshochschule. Gestiegen ist auch die Zahl der betreuten Kinder in Kitas und Hort. Mit 14.148 Kindern ist das der höchste Wert seit 2004.

573 Wohnungen wurden im letzten Jahr abgerissen, ein Jahr davor waren es 1.177. Gestiegen ist die Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen um 63 auf 282.

Innendezernent Bernd Wiegand freute sich über weiter sinkende Kriminalitätszahlen. 27.946 Straftaten wurden im letzten Jahr registriert, der niedrigste Wert seit 1996. Die so genannte Häufigkeitszahl – Straftaten je 100.000 Einwohner – liegt in Halle 12,7 Prozent unter dem Wert von Magdeburg, so Wiegand. Mit 7.919 Verkehrsunfällen gab es 217 mehr als noch 2008. Gesunken ist hingegen die Zahl der Verkehrsordnungswidrigkeiten, also Raserei oder Falschparken. “Wir freuen uns, dass sich die Verkehrsteilnehmer positiver verhalten”, so Wiegand. Was ihn freut, ärgert sicherlich den Stadtkämmerer, gibt es doch weniger Einnahmen. 26.779 Knöllchen wurden verteilt (2008: 39.226). Außerdem wurden 13.230 Autofahrer geblitzt (2008: 18.143).

Ermittelt wurden auch die Übernachtungen in den 37 Hotels und Pensionen der Stadt. 157.737 Ankünfte und 293.478 Übernachtungen wurden gezählt. 13.562 Gäste kamen aus dem Ausland, 10.463 aus Europa, 1.649 aus Amerika und 876 aus Asien.