Halle ohne Gleichstellungsausschuss?

von 20. August 2004

Die Tatsache, dass Sachsen-Anhalts größte Stadt die Abschaffung eines eigenständigen Ausschusses für Fragen der Frauen- und Gleichstellungspolitik in Betracht zieht, zeugt davon, welch geringe Bedeutung diesem Themenkomplex auf kommunaler Ebene beigemessen wird. Dabei werden insbesondere die Dringlichkeit und Aufgabenbreite übersehen, die mit der Umsetzung des Gender Mainstreaming-Ansatzes in Halle verbunden sind. Zu den wesentlichen Aufgaben heutiger Gleichstellungspolitik gehören allgemein: * Die rechtliche Gleichstellung und die Ermöglichung gleicher gesellschaftlicher Teilhabe von Frauen und Männern * Die Gewährleistung einer gleichberechtigten Teilhabe von Männern und Frauen an unbezahlter Familienarbeit ebenso wie an bezahlter Erwerbsarbeit * Die soziale Sicherung von Frauen, die vor allem im Kontext der Hartz-IV-Regelungen neue Aktualität gewinnt * Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen * Die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen * Gleichstellung von Vätern im Familienrecht Darüber hinaus ergibt sich aus der regionalspezifischen wirtschaftlichen und sozialen Situation dringender Handlungsbedarf. So ist es höchste Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, der starken Abwanderung vor allem qualifizierter Mädchen und Frauen im Alter von 20-25 Jahren entgegenzuwirken, denn ohne diese Frauen wird es für die Region Halle keine Zukunft geben. Dennoch spielt in etwa 85% aller Unternehmen die Frauenförderung nach wie vor keine Rolle (s. Mitteldeutsche Zeitung, 10.08.2003). Es bedarf also einer effektiven und umfassenden * Frauenförderung in der Arbeitsmarktpolitik. Presse-Info Dornrosa e.V.