Halle will mehr heiße Punkte

von 25. Mai 2016

Kabelloses Internet funktioniert im öffentlichen Raum über WLAN-Hotspots. So ein Hotspot wurde erst jüngst am Hallmarkt in Betrieb genommen. Im Wartebereich der Ausländerbehörde Am Stadion 5 in Halle-Neustadt ist der jüngste der städtischen Einwahlpunkte gerade eingerichtet worden. Vor Jahren schon hat Radio Brocken auf Halles Marktplatz einen WLAN-Hotspot eingerichtet. In der Rolltreppe hält der Kabelnetzbetreiber Telecolumbus ein entsprechendes Angebot vor.

Potentielle öffentliche WLAN-Einwahlpunkte sind aus Sicht von Siebenhüner der Ratshof, der EVH-Schornstein des kommunalen Energieversorgers, das Verwaltungsgebäude der HWG (Hauptpost) und das Stadthaus. An den historischen Gebäuden wäre freilich der Denkmalschutz zu beachten.

Wo Hotspots sind, könnte nach der Vorstellung von Siebenhüner im städtischen Geodatensystem HALgis angezeigt werden. Das war quasi Werbung in eigener Sache, denn HALgis ist ein Baby von IT-Consult. Städte würden beim Ausbau ihrer WLAN-Infrastruktur oft mit Kabelnetzbetreibern zusammenarbeiten. Das kostenlose Angebot ließe sich mit einem Werbeintro bei der Einwahl ins Netz refinanzieren.

Laut Siebenhüner steht der Plan, mehr freies WLAN anzubieten, im Koalitionsvertrag der Landesregierung von Sachsen-Anhalt. Ferner wolle sich die Stadt um Fördermittel aus dem Topf „Digitale Dividende II“ bemühen, mit dem Ausbau des schnellen Internets bundesweit vorangetrieben werden soll. Rechtliche Fragen behinderten den zügigen Ausbau des WLAN-Netzes jahrelang. Inzwischen liegt allerdings eine Gesetzesnovelle vor, in deren Folge Anbieter und Interessenten nun wieder etwas aktiver sind.

In Halle kümmert sich der Förderverein Freifunk Halle schon länger um das Thema. Nun überlegt auch der kommunale Nahverkehrsanbieter Havag, seine Fahrzeuge mit WLAN auszurüsten. Wie Havag-Vorstand Vinzenz Schwarz auf der Beiko berichtete, ist die Machbarkeit bereits geprüft. Wann es konkret losgeht, sei im Moment aber noch unklar.

In Halle gibt es schon jetzt weit mehr WLAN-Hotspots, als auf der Beigeordnetenkonferenz erwähnt wurde. Ein solcher Punkt befindet sich in Halles Hauptbahnhof. An der Universität Halle gibt es auch freies WLAN, allerdings nur für immatrikulierte Studierende. Auch wer an Halles Busbahnhof am Hauptbahnhof in einen Fernbus, zum Beispiel von Flixbus, steigt, kann sich ebenfalls kostenlos ins Internet einwählen. Dazu braucht es nicht einmal ein Passwort. Es reicht, das WLAN am Smartphone einzuschalten und den Browser aufzurufen, wo automatisch die Startseite des Anbieters, in dem Fall Flixbus, erscheint.

Für den 21. Juni 2016 ist ein netzpolitischer Abend in der Mitmachwerkstatt „Eigenbaukombinat“ (Landsberger Straße 3) geplant. In der Vorinformation auf der Freifunk-Seite heißt es dazu: „Unser Treffen im Eigenbaukombinat am 21.06.2016 um 19:00 Uhr soll ein Netzpolitischer Abend werden. Wir werden zu diesem Treffen Vertreter der im Stadtrat Halle vertretenen Fraktionen einladen. Gemeinsam wollen wir beraten, wie die Politik Freifunk unterstützen kann. Unser Ziel ist ein mit uns abgestimmter Antrag aller Fraktionen im Stadtrat.“

Internetseite über WLAN in Halle

http://www.wlanmap.com/#lat=51.5[&]lng=12[&]zoom=13[&]maptype=ts_terrain

der Förderverein Freifunk in Halle

https://freifunk-halle.org/

HALgis – das kommunale Geodatensystem

http://halgis.halle.de/

Digitale Dividende II

http://www.bav.bund.de/DE/3_Aufgaben/5_Ausgleichszahlungen/Ausgleichszahlungen_node.html

Seite des Eigenbaukombinats

http://eigenbaukombinat.de/