Halle zeigt Zivilcourage

von 17. August 2009

Eine offizielle Anmeldung war es nicht, nur eine Ankündigung im Internet. Mit einem so genannten Flashmobs wollten Rechtsextreme am Montag in Halle (Saale) an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß gedenken, der am 17. August 1987 in einem Gefängnis in Berlin-Spandau Selbstmord beging.

Doch das Land hatte schon im Vorfeld reagiert. Jede öffentliche Veranstaltung aus Anlass des Todestages hatte die Landesregierung von Sachsen-Anhalt verboten. Die entsprechende Allgemeinverfügung gilt seit Freitag noch bis zum Dienstag 8 Uhr. Für das folgende Wochenende wird es eine vergleichbare Regelung geben.

Doch die Ankündigung war für linke und zivilgesellschaftliche Gruppen Anlass genug, gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Wortspiele wie “Du bist hesslich” waren auf Luftballons und Plakaten zu lesen. Und eigentlich sollten die Rechtsextremisten auch mit Wasserbomben beworfen werden. “Nazis baden gehen lassen”, hatte jemand auf ein Schild gepinselt. Doch von einem Flashmob weit und breit keine Spur, die angerückten Polizisten hatten auch nicht viel zu tun und kontrollierten stattdessen Radfahrer, die verbotenerweise über den Markt radelten.