Hallenser jubeln den Narren zu

von 8. März 2011

[fotostrecke=141]
Hey Pippi Langstrumpf, Wir haben ein Idol – Harald Juhnke, Und ich flieg – und allerlei weitere Lieder mit mehr oder weniger niveauvollen Texten schallten am Montag durch die hallesche Innenstadt. Es war Rosenmontag und unter dem Motto „Zuch um Zuch – 20 x ist nich jenuch“ fand der 20. Rosenmontagsumzug in der Saalestadt statt. Und zum Jubiläum auch mit einem Rekord. 29 Karnevalsvereine waren am Start, die meisten davon aus dem Saalekreis. Und die nutzten den Umzug auch gleich mal zur Generalkritik an der Gemeindegebietsreform. Auch ein bisschen Wahlkampf gab es, so warnten die JuLis vor dem „Wulf im Schafspelz“, dem Spitzenkandidat der Linken zur Landtagswahl Wulf Gallert. Erstmals eingereiht in den Zug hatten sich die Karnevalisten aus Bernburg.

Angeführt wurde der aus 55 Fahrzeugen und 120 Bildern bestehende Umzug vom Prinzenpaar Daniel II. und Heike II. Vom Riveufer aus ging es über Burgstraße, Mühlweg, Geiststraße, Juliot-Curie-Platz und Boulevard zum Markt. Dort wurden die Karnevalisten schon von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados erwartet, die ein blaues Kleid angezogen hatte. „Frau Szabados, Sie sahen noch nie so scharf wie heute aus“, rief ihr ein Karnevalist von einem der vorbeifahrenden Wagen zu. Im Laufe des Nachmittags bekam die Stadt auch noch den Rathausschlüssel zurück. Weil Oberbürgermeisterin Szabados aber einen auswärtigen Termin hatte, übernahm Sozialdezernent Tobias Kogge diese Aufgabe.

Nachdem in den letzten Jahren das Wetter immer einen Strich durch die Rechnung machte mit Regen oder Schnee sowie kalten Temperaturen, war es diesmal sogar etwas angenehmer. Strahlender Sonnenschein zog die Hallenser auch in Massen auf die Straßen. Im letzten Jahr hatten nur einige hundert an den Straßenrändern gewartet, um fliegende Kamelle einzusammeln. Doch nicht nur Bonbons gab es, auch Blumen, Popcorn, Bratwürste und Bier wurden den Feierwütigen gereicht.

Doch wer noch einen „Schnongs“ erhaschen wollte, musste sich beeilen. Schließlich hatte die Stadtwirtschaft gleich im Anschluss an den Umzug die Straßen wieder gereinigt.