Hallenser mit Internetversorgung unzufrieden

von 30. November 2010

Vergangene Woche hatte die Stadt Halle (Saale) zur ersten Breitbandkonferenz eingeladen. Diese sei laut Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann „für alle Seiten sehr positiv“ verlaufen. Netzanbieter und Stadtverwaltung seien ins Gespräch gekommen, ein reger Informationsaustausch habe stattgefunden.

Zuvor wurden die Ergebnisse einer Umfrage unter 2.000 Hallensern zur Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen und zu den Erwartungen der Hallenser an ihren Breitbandanschluss präsentiert. Das Ergebnis ist denkwürdig. Weniger als 10 Prozent der Befragten sind mit ihrem Internetzugang zufrieden, fast jeder Fünfte verfügt über keinen Internetanschluss. Eine maximale Bandbreite von weniger als 10 Mbit/s haben rund 70 Prozent der Teilnehmer und 87 Prozent ist die Verbindung zu langsam, zu teuer oder zu störanfällig.

„Es ist zwar nur eine subjektive Sicht der Teilnehmer auf ihre Internetversorgung, dennoch lassen sich ganz klar die Nutzerwünsche in Richtung eines schnelleren Internetzgangs ablesen“, so die Stadtverwaltung. Besonders in der Stadtmitte und im Stadtgebiet West, aber auch in einigen Randlagen wie Reideburg werde der Bedarf besonders hoch eingeschätzt. Die Telekommunikationsanbieter hätten diesen Bedarf mit großem Interesse aufgenommen und stellten ihre Vorstellungen zur Entwicklung von Breitbandanschlüssen in Halle dar. Darunter seien allgemeine Darstellungen der jeweiligen Breitbandlösung bis hin zu konkreten Aussagen zu Kosten gewesen. Von Interesse seitens der TK-Anbieter sei natürlich, was die Hallenser bereit wären, für schnelles Internet zu zahlen. Der Beigeordnete nahm diese Anregung auf und kündigte an, die Bevölkerung dazu noch mal zu befragen.

Der stellvertretende Regierungssprecher Theo Struhkamp begrüßte den von der Halle initiierenden Informationsaustausch zwischen Wirtschaft und Stadt und ermunterte die Stadt, sich um Fördermittel des Landes zu bewerben. Zuvor müsse jedoch Bedarf und die Unwirtschaftlichkeit einer Leitungsverlegung ohne zusätzliche Fördermittel festgestellt werden. Die Idee des Stadtrates ein Stadtgebiet auszuwählen, bei dem man exemplarisch beginnt, entpuppte sich auch aus Landessicht als ein praktikabler Ansatz. Die Stadt werde diesen Weg nun weiter verfolgen und dem Wirtschaftsausschuss einen Vorschlag unterbreiten.

Damit sei die Breitbandkonferenz im Ergebnis eine gelungene Veranstaltung, die Wolfram Neumann im neuen Jahr fortgesetzt sehen möchte.