Halles Ampelschaltungen werden optimiert

von 26. Mai 2011

Am Donnerstag haben sich in Halle (Saale) Experten aus Wissenschaft und Praxis zum 5. Verkehrspolitischen Forum der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) getroffen und dabei Verkehrslösungen der Zukunft diskutiert.

Im Mittelpunkt stand dabei die Ampelkreuzung am Wasserturm Nord. Mit Blick auf die hier vorbeiführende Paracelsusstraße und die dort befindliche Messstation für Luftschadstoffe dürften die Ergebnisse auch die Stadt aufhorchen lassen. Jürgen Krimmling von der Technischen Universität Dresden hatte vier verschiedene Varianten untersucht. Nun sollen die Ampelschaltungen verbessert werden. Denn viel zu lange stehen die Autos auf der Hauptverkehrsstraße, der Paracelsusstraße. Wird dann am Wasserturm Grün, folgt nur wenige Meter weiter Rot an der Überfahrt vom Rossplatz. Dabei hat die Straßenbahn keinen Einfluss auf die vielen Rotphasen. Nun sollen die beiden Ampeln besser aufeinander abgestimmt werden. Es wird also quasi eine “kleine grüne Welle” geben. Und vielleicht sinkt ja auch die Belastung durch Stickoxide und Kohlendioxid. Die Werte an der Messstation überschreiten derzeit zu oft die Grenzwerte.

Durchweg Grün in der Merseburger Straße wird hingegen vorerst ein Wunschtraum bleiben. Denn noch immer sind auf dieser vielbefahrenen Straße nicht alle Haltestellen mit eigenen Inseln ausgestattet. Aus Sicherheitsgründen gibt es deshalb sieben Ampelanlagen, die den Autoverkehr bei einfahrenden Straßenbahnen stoppen. Zuletzt wurde auch die Pfännerhöhe mit einer solchen Ampel ausgestattet. Zuvor hatte es einige Unfälle gegeben, bei denen aussteigende Fahrgäste angefahren wurden. Immerhin gibt es für die Haltestelle Bergmannstrost schon konkrete Planungen für eine Umgestaltung hin zu einer Haltestelle in Insellage. Optimiert wurde hingegen schon die Ampelkreuzung am Franckeplatz (HalleForum.de berichtete).

Ein Thema war auch das Projekt „Verkehrslage Halle“ für den Individualverkehr, das die Stadt Halle betreibt und das nun nach den Plänen des Landes auf ganz Sachsen-Anhalt ausgedehnt werden soll. Die Erkenntnisse und Erfahrungen der Stadt Halle sollen demnach in die landesweite Verkehrslage mit einfließen. Durch eine breite Datenbasis soll es dadurch zukünftig möglich sein, den Autoverkehr optimaler zu steuern. Dr. Uwe Plank-Wiedenbeck, Vorsitzender der Kommission Landverkehr der Deutschen Gesellschaft für Ortung und Navigation e.V. stellte das Projekt den mehr als 70 Gästen vor. Jörg Pfister von der pwp-systems GmbH präsentierte die ersten Ergebnisse der Galileo-Messfahrten mit der Straßenbahn. Diese sollen in die Strategie der HAVAG einfließen, insbesondere bei der Ortung von Fahrzeugen und zukünftigen Fahrgastinformationssystemen. 2015 wird das System voraussichtlich in den Regelbetrieb gehen. Dann können mit Hilfe der Satellitentechnik auf diese Weise Ampeln gesteuert und genaue Abfahrtszeiten zu den Haltestellen geschickt werden.