43 Brunnen hat Halle (Saale). Und etliche davon standen wegen der finanziellen Situation der Stadt vor dem Aus. Denn Wasserspiele seien freiwillige Aufgaben, betonte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados, das Landesverwaltungsamt wache darüber mit Argus-Augen. Auch aus diesen Gründen sei das Grünflächenamt gehalten gewesen, nach Einsparmöglichkeiten zu suchen. Deshalb waren auch sehr schöne Brunnen in der Streichdiskussion.
Doch vielen Hallensern gefiel das nicht, sie setzten sich für ihre Brunnen ein, spendeten. Und einen Großteil der Kosten übernehmen nun auch Unternehmen. Vor allem Wohnungsunternehmen engagierten sich, denn Brunnen gehören zum Wohnumfeld dazu. Zunächst erst einmal für das laufende Jahr übernehmen sie die Betriebskosten, die Verträge wurden am Freitag am Eselsbrunnen unterzeichnet.
Für den Eselsbrunnen, den Trinkbrunnen in der Geiststraße und den Handwerker-Brunnen übernimmt die Hallesche Wohnungsgesellschaft die Patenschaft, die Mitteldeutsche Zeitung kümmert sich um den Nasreddin-Brunnen in Neustadt, dank der GWG sprudelt der Tulpenbrunnen wieder, BWG Halle-Merseburg und Styron setzen das Wasser am Buna-Brunnen in Gang. Eine ganz besondere Verbindung hat die BWG Halle-Merseburg sogar zum Brunnen, hatte ihr Vorläufer die AWG Buna doch in den 60ern den Brunnen erbaut. Und die Firma Styron als Nachfolger der Buna-Werke sah sich ebenfalls in der Pflicht, schließlich wolle man auch etwas für das Wohnumfeld der eigenen Mitarbeiter tun. In diesem Jahr laufen die Brunnenpatenschaften erst einmal als Testphase. Für das nächste Jahr müssen wir dann schauen, wie es weiter geht, so Szabados.
Die Brunnen am Nordbad, in Heide-Nord und am Rosengarten werden aus Kostengründen nur vom 1. Juni bis 31. August laufen. Acht Brunnen bleiben dauerhaft aus. Doch etwas Geld war noch übrig, um den Frauenbrunnen sprudeln zu lassen, was Oberbürgermeisterin Szabados besonders freut. Denn der Bildhauer Gerhard Lichtfeld, der den Brunnen entworfen hatte, wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden.
