Halles Studenten protestieren in Leipzig

von 23. November 2009

Seit einer halben Woche halten hallesche Studenten einen Hörsaal im Audimax besetzt. Am Dienstag aber wird der Hörsaal geräumt, zumindest kurzzeitig. Denn die Studenten aus der Saalestadt fahren, unterstützt vom Stura der Uni Halle, nach Leipzig. Dort findet die Mitgliederversammlung der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) statt.

Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der „Burg Giebichenstein“ Hochschule für Kunst und Design werden zusammen mit jungen Leuten anderer Universitäten protestieren. Ihre Aktion richtet sich gegen die Bezeichnung der HRK als die „Stimme der deutschen Hochschulen“. Weil aber nur Präsidenten und Rektoren Mitglied sind, sei es kein demokratisches Gremium der Hochschulen. Vor allem aber ärgert die Protestgruppen, dass sich die Hochschulrektorenkonferenz für Studiengebühren ausspricht – “zur Profilbildung und Förderung der Lehre. In einem marktwirtschaftlichen System seien Preise für Leistungen unerlässlich.

Auch gegen die Tatsache, dass die HRK und die Bertelsmann Stiftung zusammen das Centrum für Hochschulentwicklung betreiben, wenden sich die Studentenproteste. Für sie ein “neoliberale Think Tank“. Man sei gegen diese Ökonomisierung des Studiums. Hierbei stünden nicht mehr die freie Bildung sondern nur noch die Ausbildung im unternehmerischen Sinne im Vordergrund.

Die Hochschulrektorenkonferenz will über die Weiterentwicklung der Bologna-Reform mit Bachelor- und Masterstudiengängen beraten.