Hallescher Müll wird künftig sortiert

von 21. Januar 2011

Die Müllgebühren in Halle (Saale) sollen stabil bleiben, möglicherweise sogar sinken. Aus diesem Grund ging am Freitagnachmittag eine neue Abfallsortieranlage der Stadtwerke auf dem ehemaligen Deponiegelände in Lochau in Betrieb. Den offiziellen Startschuss mit dem symbolischen Banddurchschnitt gaben Bürgermeister Thomas Pohlack, Stadtwerke-Chef Mathias Lux und Michael Arndt, Geschäftsführer der Stadtwerke-Tochter RAB Lochau.

Ursprünglich war am Standort einmal eine Müllverbrennungsanlage geplant. Doch die Firma AGR aus Essen geriet in finanzielle Schwierigkeiten, die Müllöfen wurden nicht gebaut und der Vertrag schließlich aufgelöst. Als Alternative entschied man sich für die jetzige Variante.

Der hallesche Hausmüll, rund 60.000 Tonnen im Jahr, werden hier verarbeitet. In zwei Siebtrommeln wird der Abfall nach wieder verwertbaren Stoffen wie Holz und Metall gefiltert. Diese werden anschließend verkauft und sollen so dem halleschen Müllverursacher im Form geringerer Abfallgebühren zugute kommen. Die biologischen Restabfallbestandteile werden von einer ebenfalls in Lochau ansässigen Biogasanlage entsorgt. Das gewonnene Biogas dient zur Stromgewinnung. Nur noch rund 60 Prozent des Restmülls der Hallenser gelangen in eine Verbrennungsanlage in Zorbau bei Weißenfels.

Die 1992 erbaute und 2006 erneuerte Anlage hatten die Stadtwerke gekauft und schließlich zu einer sogenannten Siedlungsabfallsortieranlage umgebaut. 2,5 Millionen Euro wurden investiert.