Hallorenring ab Montag wieder frei

von 26. April 2012

Auf diesen Nachtrag darf man gespannt sein. Ab Montag, den 30. April, ist der Hallorenring wieder in beiden Richtungen frei, und damit ein dreiviertel Jahr später als ursprünglich geplant. Hier war die unterirdische Gerbersaale, heute ein reiner Kanal, saniert worden. Wegen der Verkehrsfreigabe müssen die Ampeln am Glauchaer Platz neu angepasst werden. Deshalb wird hier die gesamte Lichtsignalanlage am Montag in der Zeit von 8.30 bis 14.30 Uhr ausgeschaltet. Die Stadt bittet um besondere Aufmerksamkeit. Für die Verzögerungen hatten unter anderem mehrere Starkregen gesorgt, die den Kanal mehrfach geflutet hatten. Hinzu kam der instabile Untergrund, weshalb  ein System zur Stabilisierung des Grundwasserstandes eingerichtet werden musste. Dazu wurden mehrere Messstationen und so genannte Infiltrationsbrunnen gebaut. Weil die Gebäude im ehemaligen Flussgebiet auf einer Flussschlamm-Schicht gegründet wurden, hätte nämlich der Boden eine Art Wackelpudding-Konsistenz annehmen und ein Unglück wie am Kölner Stadtarchiv auslösen können. Die Gerbersaale ist heute ein 416 Meter langer, 5,5 Meter breiter und 4,4 Meter hoher Kanal, der 1895 angelegt wurde. Mit dem Bau der Hochstraße 1970 war der einstige Saalearm trockengelegt worden. Nur noch bei starken Regenfällen führt das Rohrsystem Wasser. Es kommt aus dem Überlauf des Hauptabwasserkanals der Stadt. Das passiert rein statistisch nur an wenigen Tagen im Jahr. Tatsächlich Wasser führt die Gerbersaale an 33 Tagen. In einer Höhe von bis zu 1,30 Metern hatte sich im Laufe der Jahre Schlamm und Geröll angesammelt. Vor Beginn der Sanierung musste dies zunächst beseitigt werden, um so Platz für die Baugeräte und Arbeitsmaterialien zu schaffen. Bei Untersuchungen hatte man bereits in den 90ern festgestellt, dass die Gewölbe aus dem Jahr 1895 stark einsturzgefährdet sind. Im Laufe der Jahre wurden die Risse immer mehr, so dass eine Sanierung nun um so wichtiger wurde. Das Gewölbe hat jetzt eine neue bewehrte Betonschale, die Arbeiten werden in geschlossener Bauweise durchgeführt. Zehn Meter pro Woche kommen die Arbeiter voran.