Handelsbörse: Schandfleck verschwindet

von 7. April 2010

Halle (Saale). Der Gemüsehändler ist ausgezogen, Gutachter haben die Räume bereits unter die Lupe genommen. Nun folgt die Sanierung. Das Handelsbörse-Gebäude am Marktplatz direkt neben dem Marktschlösschen wird instand gesetzt.

Das Haus gehört zu einem der ältesten in der Saalestadt, der Kern soll Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut worden sein. 1838 folgte dann der Bau eines zweiten Obergeschossen, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde am Haus weiter gebaut. Vor allem Fassade und Giebel sind etwas besonders, erinnert laut Arbeitskreis Innenstadt (AKI) an den beliebten Schweizerhausstils. So sagt der Aki auch über das Gebäude, “derartige architektonische Elemente sind heute so selten geworden, dass sie unbedingt erhalten werden müssen.”

Immerhin, das markante Eckhaus wird vom neuen Besitzer erhalten. Die Fachwerkhäuser in der Bärgasse – auch sie schon einige Jahrhundert alt – hingegen fallen der Abrissbirne zum Opfer. Moderne Neubauten sind hier geplant.

Zu tun bleibt viel. Die Dielen sind verfault, sollen aber aufgearbeitet werden. Erhalten bleibt auch eine 300 Jahre alte Stuckdecke. Insgesamt 10 Wohnungen sind vorgesehen, zwei davon mit Dachterrassen. Im Erdgeschoss sollen wieder Geschäfte einziehen.