Handwerkskammer Halle verteidigt Rente mit 67

von 6. Januar 2012

Beschlossen ist die Rente mit 67 schon, doch aktuell gibt es wieder Diskussionen darum. Die Handwerkskammer Halle hat sich nun noch einmal für ein späteres Renteneintrittsalter stark gemacht. Es führe daran kein Weg vorbei.

“Der Generationenvertrag muss gerecht ausgestaltet sein. Jung und Alt dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden”, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dr. Jürgen Rogahn. “Die finanziellen Folgen der zunehmenden Lebenszeit müssen auf breitere Schultern verteilt werden. Auch kann sich Deutschland nicht leisten, auf qualifizierte ältere Arbeitskräfte zu verzichten.”

So werde in den nächsten Jahren im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung die Zahl der über 50-jährigen in Sachsen-Anhalt nicht zurückgehen. Für diese Bevölkerungsgruppe stehe dadurch jede Möglichkeit, sich am Erwerbsleben beteiligen zu können, im Vordergrund. Das betreffe laut Handwerkskammer nicht nur Arbeitnehmer: In den Mitgliedsbetrieben der Handwerkskammer Halle seien etwa 40 Prozent der Betriebsinhaber 50 Jahre und älter.

Die Bedeutung von körperlich schweren Tätigkeiten im Handwerk, die aus gesundheitlichen Gründen nur durch jüngere Fachkräfte erledigt werden können, werde überschätzt. „Es gibt auch Tätigkeiten, wie zum Beispiel bei der Kundenberatung, für die Ältere mit langjähriger Berufserfahrung und umfassender Fachkenntnis besonders gut geeignet sind", so Dr. Rogahn. "Hierzu qualifizierte Beratung und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten, ist eine dauerhafte Herausforderung für unsere Bildungszentren, der wir uns seit Jahren stellen."

Überlegungen zu Quotenregelungen für Ältere in Betrieben lehnt er vehement ab. Damit verkehre man sinnvolle Überlegungen in Bürokratie und Zwang. "Die Bedingungen in den Betrieben sind zu verschieden. Deshalb ist nicht immer eine Weiterbeschäftigung Älterer im Betrieb möglich und sinnvoll. Alternativ ist der Wechsel in ein anderes Beschäftigungsverhältnis eine gute Strategie.", erklärt Rogahn.