Handwerkskammer-Präsident erntet Juso-Kritik

von 20. Oktober 2011

Wegen seiner Aussagen gegen die Schaffung neuer Studienplätze erntet der Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale) und CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf heftige Kritik der halleschen Jusos. "Die von Herrn Keindorf getroffene Aussage, dass die wegen Wehrpflichtende und doppelten Abiturjahrgängen benötigten zusätzlichen Studienplätze nur über Studiengebühren zu finanzieren seien, ist äußerst kurzsichtig und wird der Problematik nicht gerecht", meint der stellvertretende Juso-Stadtvorsitzende Marcel Muschter.

Die Jusos fordern ein deutliches Bekenntnis zur durch Landesmittel gedeckten Finanzierung der Hochschulen, seine Unterstützung für den Wissenschafts- und Hochschulstandort Sachsen-Anhalt, sowie mehr Verständnis für die Problemlagen der Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Keindorf solle einen Blick in den Koalitionsvertrag der Landesregierung von SPD und CDU werfen, so Muschter. Seit Jahren seien die Jusos gegen Studiengebühren für ein Erststudium. Die Koalition habe dies auch eindeutig und unumstößlich in den Koalitionsvereinbarungen festgehalten. "Der Versuch, das Thema Studiengebühren wieder auf die politische Tagesordnung zu hieven, und sei es nur unter dem Deckmantel einer angeblich besonderen Ehrlichkeit gegenüber der Hochschulpolitik, sollte schnellstmöglich beendet werden“, so Muschter weiter.

„Mit seiner Aussage, die Chancen auf einen ‚Sitzplatz‘ an einer Hochschule würden mit einer vorherigen Berufsausbildung größer, verhöhnt Herr Keindorf außerdem diejenigen Studierenden, die gerade wegen begrenzter oder nicht ausreichender Sitzmöglichkeiten in den Hörsälen auf den Boden oder die Gänge ausweichen müssen in indiskutabler Art und Weise. Abgesehen davon verunglimpft er mit seinen undifferenzierten Äußerungen ganze Berufsgruppen“, so Muschter weiter.