HAVAG steigert Fahrgastzahlen

von 20. Juli 2011

Nach Jahren des Abwärtstrends konnte die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) im vergangenen Jahr ihre Fahrgastzahlen leicht steigern. So wurden 55,6 Millionen Fahrgäste gezählt, 700.000 mehr als 2009. HAVAG-Vorstand Francois Girard führt dies unter anderem auf die Witterung zurück. Zudem würden mehr Studenten die Angebote des Unternehmens nutzen. So seien 18.500 Semestertickets und 9.000 Zusatztickets im Umlauf.

Wie Girard sagte, seien im vergangenen Jahr 27 Millionen Euro investiert worden, davon 13 Millionen Euro Fördermittel. Gebaut wird unter anderem in der Delitzscher Straße. Ende 2012 sollen die Straßenbahnen bis Büschdorf rollen. Fertig gestellt werden konnte eine neue Abstellhalle für 42 Niederflurbahnen in der Freiimfelder Straße.

Bis Ende 2012 erwarte man die Lieferung von insgesamt zwölf modernen MGTK-Niederflurwagen, 29 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. Damit werde es möglich, ab 2013 auch die letzten verbliebenen Tatra-Züge auszumustern, so Girard. Dann werden in Halle nur noch einstiegsfreundliche Niederflurstraßenbahnen verkehren.

Aktuell benötigen die HAVAG einen jährlichen Zuschuss von 25 Millionen Euro, der im vergangenen Jahr komplett von den Stadtwerken getragen wurde. Bis 2015 soll der Zuschussbedarf auf 20 Millionen Euro sinken. Die Verluste der HAVAG müssen damit also durch Gewinne in anderen Stadtwerkesparten erwirtschaftet werden. Alle laufenden Kredite habe das Unternehmen halbieren können, so Girard.

Wie Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados auf Nachfrage von HalleForum.de sagte, sei zudem eine Umwandlung der HAVAG in eine GmbH noch nicht vom Tisch. Aus steuerrechtlichen Gründen sei dies bislang noch nicht geschehen, man sei aber weiter am Thema dran. In einer GmbH sei vieles einfacher zu regeln. Zudem sei auch eine Vergabe der Verkehrsleistungen leichter als in der jetzigen Form. Wann genau ein Beschluss zur Umwandlung getroffen werden kann, ist aber noch unklar, so die Oberbürgermeisterin.

Die HAVAG gehört seit gut zwei Jahren mit zum Stadtwerkeverbund.