Hochwasser: Kritik an Versorgung der Einsatzkräfte

von 17. Januar 2011

Hunderte ehrenamtliche Helfer sind derzeit in Halle im Hochwassereinsatz, um die Stadt vor den Fluten der Saale zu schützen. Neben den Freiwilligen Feuerwehren sind unter anderem das THW, die Malteser, DRK und DLRG unterwegs.

Doch nun werden einzelne Klagen über eine zum Teil mangelhafte Versorgung der Einsatzkräfte laut. So heißt es in einer E-Mail eines Feuerwehr-Gruppenführers, am Sonntag seien die Freiwilligen Feuerwehren um 3.44 Uhr dazu aufgefordert worden, die Gerätehäuser zu besetzen. Erst weit nach Mittag habe man Essen und Getränke erhalten, beklagt der Schreiber. Nur einen halben Liter Wasser und ein Toastbrot hätten einige Helfer in einer 12-Stunden-Schicht erhalten. Dabei solle doch die Stadt froh sein, dass es Menschen gebe, die sich neben ihrem regulären Beruf auch noch ehrenamtlich einsetzen.

Im Krisenstab will man nicht ausschließen, dass es im Einzelfall tatsächlich zu Verzögerungen gekommen ist. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn sich Versorgungsfahrten und Schichtwechsel der Einsatzkräfte vor Ort überschneiden, hieß es auf Nachfrage. “Das ist unglücklich. Wir reagieren aber sofort auf Beschwerden.”

Ehrenamtliche Helfer des DRK kümmerten sich um die Versorgung. Seit 11. Januar waren im Karl-Ernst-Weg in Trotha vier bis elf Kräfte im Einsatz, um Stullenpakete zusammenzustellen. Vor dort aus wurden die Rationen sternförmig zu den Einsatzstellen an der Eissporthalle, Gimritzer Damm, Passendorfer Deich, Brunnengalerie und Krisenstab ausgefahren. Wie schnell es mit der Versorgung klappt, hänge vom Verkehr ab. Zunächst würden die Einsatz- und anschließend die Bereitschaftskräfte versorgt. Allein am Freitagnachmittag seien rund 600 Schnitten geschmiert worden. Am Montagnachmittag übernahm die Freiwillige Feuerwehr in Ammendorf die Versorgung und löste damit die seit einer Woche aktiven DRK-Helfer ab.