Hochwasser: Warnstufe 4 an der Saale in Halle

von 11. Januar 2011

An der Saale in Halle musste in der Nacht zum Dienstag die höchste Hochwasser-Warnstufe 4 ausgerufen werden. Gegen Mitternacht stieg der Pegel auf die Grenze von 6,30 Meter. Doch trotz der gestiegenen Wasserpegel sei die Lage in Halle in der Nacht „absolut ruhig“ gewesen, so Feuerwehrchef Wolfgang Hans auf Nachfrage. Die Stadt Halle hatte bereits am Wochenende die Arbeitsgruppe Hochwasser beim Stab für außergewöhnliche Ereignisse des Katastrophenschutzes eingerichtet. Der Stab arbeitet rund um die Uhr.

Überflutet sind derzeit die Zufahrten nach Planena, Burgholz und Gut Gimritz. Die Anwohner hätten sich nach Angaben der Stadt mit Unterstützung der Einsatzkräfte auf die Situation eingestellt. Alle Zufahrtsstraßen seien gesperrt und durch Warnschilder gesichert. Neben Einsatzkräften der Einsatzleitstelle bleiben auch die Freiwilligen Feuerwehren in Alarmbereitschaft. Auf den Saaledeichen im Bereich der B 80 und des Gimritzer Damms werden laut Stadt auch in den Nachtstunden Kontrollen durchgeführt.

Wegen der Hochwasser-Situation an der Saale, aber auch weiteren durch Halle fließenden Flüssen wie Weißer Elster und Reide wurden mehrere Straßen im Stadtgebiet gesperrt. Betroffen sind die Talstraße, in der die Sperrung auch für Fußgänger gilt, die Straße Am Tagebau, Schkeuditzer Straße in der Ortslage Kanena, die Verbindungsstraße zwischen Kanena und Kleinkugel, sowie die Halle-Saale-Schleife. Die Peißnitzinsel, die Würfelwiese und Teile der Ziegelwiese sind überflutet. Der Parkplatz vor der Eissporthalle ist bis auf weiteres voll gesperrt. Die Havag musste die Loks der Parkeisenbahn Peißnitzexpress in Sicherheit bringen. Die Kita "Luisen(t)räume auf Gut Gimritz musste am Montag geräumt werden, die Kinder wurden im Kulturtreff in Halle-Neustadt betreut. In der Eissporthalle laufen die Pumpen auf Hochtouren, damit der Keller nicht mit Wasser volläuft. Ob weitere Keller im Stadtgebiet leer gepumpt werden, ist nach Auskunft der Feuerwehr noch unklar. Es mache keinen Sinn, das Wasser im Kreis zu Pumpen.

Als erste Opfer der Hochwassersituation an Saale und Elster mussten die 22 Galopprennpferde aus dem Trainingsquartier von Angelika Glodde aus Halle ihre Ställe räumen. Ebenso wie 26 Freizeitpferde aus der Pferdepension "Schlobachshof" fanden sie Unterstützung und Hilfe auf dem Gelände der Galopprennbahn im Leipziger Scheibenholz. Vom Leipziger Reit – und Rennverein gab es Futter und eine Box voll Heu für jeden Vierbeiner.

Die Havag musste wegen des Hochwassers die Buslinie 35 einkürzen. Der Bereich zwischen Brachwitzer Straße und Franzigmark ist überflutet. Wegen der Sperrung der Talstraße kommt es rund um die Burg Giebichenstein zu längeren Staus, betroffen davon sind auch die Straßenbahnlinien 7 und 8, auf denen es zu Verspätungen kommt.

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