Hochwasserlage stabilisiert sich

von 7. Januar 2003

Die Tendenz ist weiterhin fallend. Die Stadt geht davon aus, dass der Pegel sukzessive sinkt. Es ist damit zu rechnen, dass er am Donnerstag unter die Marke von 6,30 Metern sinkt. Damit wäre wieder die Alarmstufe 3 erreicht. Die Ausrufung des Katastrophenalarms ist aus Sicht des „Einsatzstabes Hochwasser“ nach wie vor nicht notwendig. Die Bevölkerung der Ortsteile Planena und Burgholz, die nach wie vor vom Wasser eingeschlossen ist, wurde am Morgen wiederholt durch das Technische Hilfswerk betreut. Im Ortsteil Burgholz konnte wieder Elektroenergie zugeschaltet werden, während in Planena dies noch nicht geschah. Die Bewohner beider Kleinsiedlungen möchten nach wie vor nicht evakuiert werden. Die Stadt Halle unterstützt sie mit zusätzlich bereitgestellten Toiletten, Treibstoff für Notstromaggregate und bei der Müllentsorgung und bei unzustellbaren Postlieferungen. Die Anwohner nehmen dies dankbar entgegen. Sofern eine Evakuierung in den nächsten Tagen noch erforderlich werden, sind Vorbereitungen für Notunterkünfte in Übergangswohnungen und auch in einer Turnhalle getroffen, so dass rasch gehandelt werden kann. Für eine leichte Entspannung der Situation sorgt auch in der Stadt zurückgehendes Grundwasser. So konnten im Robert-Franz-Ring, wo Keller über Tage hinweg ausgepumpt werden mussten, die Pumpen in andere Häuser umgesetzt werden, da kein neues Grundwasser mehr nachläuft. Auch die Zahl der Einsatzkräfte von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Polizei und Stadtverwaltung konnte deutlich reduziert werden. Nachdem am Montag, 6. Januar 2003, noch 150 Kräfte im Einsatz waren, wird derzeit von 70 Hilfskräften an den Einsatzstellen gearbeitet. Kräfte der Bundeswehr und der Polizei stehen vorsorglich weiterhin zur Verfügung. Angesichts der für die nächsten Tage erwarteten strengen Fröste verstärken die Einsatzkräfte die Überwachung der 125 Brücken und der Hochwasseranlagen in Halle. Damit sollen Eisablagerung verhindert und mögliches Treibgut beseitigt werden. Ordnungsdezernent Eberhard Doege warnte die Einwohner ausdrücklich vor einem Betreten der Eisflächen und der Deiche. „Dies kann lebensgefährlich sein“, sagte er. Sollten lebensrettende Einsätze der Feuerwehr trotz der wiederholten Warnungen notwendig werden, werde die Stadt diese Einsätze in Rechnung stellen. Aktualisiert 7.1.03, 11:48 Uhr