Hohe Belastungen und sinkender Infektionsschutz durch steigende Belegungszahlen in Kitas

von 26. Januar 2021

Die GEW appelliert in dem Brief an den Ministerpräsidenten und die gesamte Landesregierung, die angespannte Lage in den Kindertagesstätten zu entschärfen. Dies wäre etwa durch eine bessere Absicherung des Gesundheitsschutzes für die Erzieher*innen möglich, was auch über eine konsequentere Auslegung des Notbetreuungsanspruchs erfolgen sollte. Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, sagte dazu heute in Magdeburg: „Uns liegen Berichte vor, dass in einigen Einrichtungen bis zu 80 Prozent der Kinder weiter betreut werden. Es muss jedem klar sein, dass unter solchen Bedingungen Abstand, Kleingruppen und getrennte Mahlzeiten nicht gewährleistet sind. Zudem steigt der Personaleinsatz in diesen Fällen enorm, da auch in den Randzeiten keine Mischgruppen gebildet werden sollen. Dazu kommen in einigen Fällen die Auseinandersetzungen mit Trägern und Eltern. Kurzum: Die Erzieher*innen leisten sehr viel, sie sind jetzt aber am absoluten Limit!“

In dem Brief schlägt die GEW vor, die Beschäftigten in der Kinderbetreuung auch gegenüber den Trägern und Eltern deutlich besser zu unterstützen und ihnen früher als bisher geplant ein Impfangebot zu unterbreiten. Ohne solche Maßnahmen würden sich alle Akteure weiter aus der Verantwortung stehlen. „Die Landesregierung ist jetzt gefordert, damit aus dem Notbetrieb in den Kitas nicht einseitig eine Not der Erzieher*innen wird“, schloss Gerth.

Hinweis: Der Brief an den Ministerpräsidenten findet sich im Anhang.