Hufeisensee: Planungsexperten sagen Ja

von 10. Juli 2012

Der Hufeisensee in Halle (Saale) soll touristisch besser erschlossen werden. Unter anderem sind ein Sandstrand und ein Golfplatz sowie ein Fitnessparcours vorgesehen. HalleForum.de berichtete darüber bereits. Nun gab es ein OK zum zuständigen Planungsausschuss für die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Drei Räte stimmten mit Nein.  Zuvor gab es um das Projekt einige Diskussionen. Unter anderem forderten mehrere Räte, darunter Christoph Menn (Grüne), Olaf Sieber (Linke), Uwe Köck (Linke) und Thomas Felke (SPD) ein umfassendes Zugangsrecht. Sie äußerten die Befürchtung, dass der Golfplatz umzäunt werden könnte und damit Teile des Areals am See für die breite Öffentlichkeit gesperrt werden.  Doch Investor Norbert Labuschke gibt Entwarnung. In Deutschland gebe es seiner Meinung nach keinen einzigen gesperrten Golfplatz. Insgesamt wurden vier Standorte im Stadtgebiet getestet. „Am Idealsten von der Lage waren die Saaleaue und die Rennbahn“, so Labuschke. Jedoch gebe es hier Probleme durch Überschwemmungen, Versicherungen seien hier kaum möglich. Das Schloss in Seeben hat Labuschke dagegen wegen der schlechten Verkehrsanbindung aufgegeben. Die sei am Hufeisensee besser gegeben. Hier komme man auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin, so der Bauunternehmer. Dadurch werde man auch für Familien und insbesondere Kinder und Jugendliche interessant. Denn vor allem kleinere Golfspieler will Labuschke begeistern. Potential gebe es in Halle genug. „Wir wissen von etwa 500 Golfern aus Halle, die in Leipzig spielen“, sagte er. Linken-Stadtrat Olaf Sieber äußerte Kritik, dass weitere landwirtschaftliche Flächen verloren gehen. Erstaunt zeigte er sich zudem, dass die Stadt einen neuen Radweg bauen will. Das Geld sei in der Stadt viel dringender nötig, beispielsweise bei der Entschärfung der Schienenfalle in Kröllwitz, wo Radler immer wieder stürzen. Sieber sprach sich daneben dafür aus, das Vorhaben zunächst einmal mit den Bürgern zu diskutieren.  „Keine Notwendigkeit“ für einen Golfplatz sieht Christoph Menn (Grüne), der sich auch gegen eine dafür notwendige Privatisierung der halben Fläche um den See aussprach. „Das ist ein wichtiges Gebiet in der Stadt“, befand Frank Sänger (CDU). Derzeit präsentiere sich es aber in einem unschönen Zustand. „Wir können froh sein, dass an dieser Stelle nicht so ein Klopper wie das Stadion steht“, meinte Sänger. Einen Golfplatz hingegen könne man der Landschaft anpassen.