HWG holt dreimal Bronze

von 28. Juli 2009

Vor anderthalb Wochen hat HalleForum.de bereits über die Auszeichnung von Sanierungskonzepten der Halleschen Wohnungsgesellschaft HWG durch die Bundesregierung berichtet. Die Konzepte in der Innenstadt, in Heide-Nord und in Neustadt erhielten Bronze und damit ein Preisgeld von je 50.000 Euro. In den drei ausgezeichneten halleschen Studien werden die Ideen zur Modernisierung von mehr als 5 200 Plattenbauwohnungen vorgestellt. Bundesweit wurden 34 Siedlungen für ihre Beiträge prämiert. Als einzigem Wettbewerbsteilnehmer gelang es der HWG, mehrere Beiträge in der Prämierungsrunde zu platzieren.

Doch was verbirgt sich hinter den einzelnen Projekten? In der Silberhöhe will die HWG dem Leerstand begegnen und schafft derzeit „sanierte Wohninseln mit begrüntem Umfeld“. Damit soll das Gebiet in Zukunft dem Namen „Waldstadt Silberhöhe“ gerecht sowie für Mieter wieder attraktiv werden. Vor allen Dingen soll die Silberhöhe aus ökologischer Sicht überzeugen. Mit dem aktuellen Wettbewerbsbeitrag legt der Vermieter vor, welche positiven Effekte durch die energetische Sanierung der Gebäudeinfrastruktur zu erzielen sind. Die HWG verfügt in der Silberhöhe derzeit über ca. 2 200 Wohnungen. 1 162 davon sind saniert, 622 Wohnungen verfügen bereits über ein modernes Heizungsverteilsystem. Die restlichen 480 Wohnungen werden bis Ende September ausgestattet. Ein zentrales Ergebnis der Modernisierungsmaßnahmen: In den sanierten Beständen mit neuer Heizungsanlage erwartet die HWG eine bis zu 40-prozentige Einsparung beim Wärmemengenverbrauch. Das entspricht einer Minderung des CO2-Ausstoßes von 9,45 kg pro Jahr und Quadratmeter. Weitere CO2-Einsparungen sollen in Zukunft durch den Einsatz modernster Steuerungstechnik erzielt werden. Außerdem wird die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Bestände in Silberhöhe geprüft. Rund 30.000 Quadratmeter Dachfläche stehen hierfür bereit.

In der Innenstadt beschäftigt sich das Konzept mit 2.276 Plattenbau-Wohnungen. Hier soll der Bereich Schlossgasse / Mühlberg saniert werden und sich vor allem auch der benachbarten denkmalgeschützten Bausubstanz anpassen. Die Fassaden der Neubauten im Bereich der Moritzburg erscheinen in Zukunft zwar farblich zurückgenommen. Ihre Struktur wird aber durch Erhebungen und Faltungen hervorgehoben. Doch das war für die Jury weniger interessant. Sie warf vor allem einen Blick hinter die Fassade. Denn die Wärmedämmung bei den unsanierten Plattebauten ist bei Weitem nicht optimal. Deshalb liegt das Hauptaugenmerk der energetischen Sanierung auf der Anbringung von Dämmung an den Außenwänden sowie an der Keller- und Dachdecke sowie den Einbau isolierverglaster Fenster. Nach der Sanierung werden Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent prognostiziert.

In Heide-Nord hat die HWG noch 2 274 unsanierte Plattenbau-Wohnungen. Neben der Veränderung von Grundrissen für geänderte Bedürfnisse steht vor allem die energetische Sanierung im Mittelpunkt – mit umfangreicher Dämmung der Fassaden, Einbau neuer Fenster und Türen und Erneuerung der Heizungsanlagen. Bis zu 60 Prozent der Energiekosten können so gespart werden. Unter Berücksichtigung voraussichtlicher Steigerungen bei den Energiepreisen geht man in dem Konzept davon aus, dass sich die Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen bereits nach 15 Jahren amortisiert haben. Die Wettbewerbsjury hob neben dem schlüssigen und stringenten Finanzierungskonzept vor allen Dingen die gute Zusammenarbeit mit dem Fernwärmeversorger EVH hervor. Dadurch sei das Konzept sehr schlüssig.