HWG konnte Marktwirtschaft nicht retten

von 2. Februar 2012

Seit Wochen ist die der geplante Abriss der Brüderstraße 7 in Halle (Saale) in der Diskussion. Christian Feigl vom Arbeitskreis Innenstadt (AKI) hatte diese Woche nun in der Mitteldeutschen Zeitung Vorwürfe an die HWG gemacht. Diese hätte das Gebäude retten können, meinte Feigl. Vorwürfe, die man bei der HWG zurückweist.

„Es wurde richtig berichtet, dass wir von 2006 bis 2009 Miteigentümerin des Gebäudes waren“, so Dr. Heinrich Wahlen. „Die Schwierigkeit bestand jedoch darin, dass wir nicht nur Miteigentümer hatten, sondern dass auf dem HWG- Anteil noch vermögensrechtliche Ansprüche von Alteigentümern lasteten. Wir waren dadurch quasi handlungsunfähig“, so Wahlen weiter.

Eine Erbengemeinschaft als weitere Eigentümer wollten das Haus außerdem entweder verkaufen oder aber versteigern. Nach drei zunächst ergebnislosen Auktionen erhielten im Jahr 2009 schließlich Privatpersonen den Zuschlag.

„Wir möchten ausdrücklich betonen, dass die HWG sich mit aller Kraft der Erhaltung historisch wertvoller Gebäude in unserer Stadt widmet“, sagt Geschäftsführer Dr. Wahlen. Neben dem eigenen Firmensitz, der Alten Hauptpost, habe das Wohnungsunternehmen eine Vielzahl von Häusern in der historischen Altstadt gerettet, darunter den Graseweg 6, das Gasthaus Alt Halle oder auch das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus. „Sind wir alleiniger Eigentümer eines Objektes, können wir planen und agieren“, so Wahlen. „Im Fall der Marktwirtschaft war uns durch die Eigentumsverhältnisse bedauerlicherweise die Handlungsfähigkeit genommen worden. Wir wünschen uns, dass Halle dieses wichtige Baudenkmal erhalten bleibt.“