HWS sorgt für sichere Abwasserentsorgung

von 1. Dezember 2020

HWS investiert kontinuierlich in Abwasserentsorgung und -aufbereitung

Insgesamt verläuft ein 846 Kilometer langes Abwassernetz. 149 Pumpstationen, 58.000 Kubikmeter Speicheranlagen und 126.000 Kubikmeter Regenrückhaltebecken sorgen für eine nachhaltige Abwasserentsorgung. Es bedarf ständiger Wartung und Instandsetzung. Hinzu kommt der nötige Ausbau des Systems. Seit 1990 wurden so 392 Kilometer des unterirdischen Netzes neu errichtet, renoviert oder ausgewechselt. Ergänzt durch wichtige Investitionen in die zentrale Kläranlage Halle Nord, in Anlagen zur Mischwasserbehandlung und Regenwasserrückhaltung sowie von Pumpwerken zur Überleitung der Abwässer zur zentralen Kläranlage Halle Nord, existiert heute ein modernes Entsorgungs- und Aufbereitungssystem. Insgesamt wendete die HWS für diese Zwecke seit 1994 zirka 559 Millionen Euro auf.

Kläranlage Halle Nord

Herzstück des heutigen Systems bildet die Kläranläge Nord. Ausgelegt für 340.000 Einwohner*innen reinigt sie zentral das hallesche Abwasser. Mittels mechanischer Verfahren, wie einer Rechenanlage, einem Sandfang und einem Vorklärbecken erfolgt dabei eine erste Reinigung. In weiteren Behandlungsstufen werden durch Mikroorganismen biologisch abbaubare Substanzen reduziert und Sticksoff abgebaut sowie durch die Zugabe von Chemikalien der Phosphatanteil entfernt. Im Nachklärbecken trennt die Anlage dann noch Belebtschlamm vom Klarwasser und führt ersteren wieder dem Kreislauf zu. Das saubere Wasser fließt anschließend in die Saale. Über die Schlammbehandlung mittels Eindicken, Faulen, Nacheindicken und Entwässern besteht zudem eine Möglichkeit, den Klärschlamm thermisch zu verwerten.

Anfänge der Abwasserentsorgung

Die Anfänge einer halleschen Kanalisation gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Ein planmäßiges Abwassersystem in Halle entwickelte sich jedoch erst ab 1890. Mit dem 12 Kilometer langen Hauptkanal entstand zwischen 1908 und 1912 die zentrale Entwässerungsachse der Stadt. Eine erste Kläranlage existierte sogar bereits 1886. Die Kanäle aus dieser Zeit werden zum Teil heute noch benutzt. Das Durchschnittsalter des heutigen Kanalnetzes beläuft sich hingegen auf lediglich 44 Jahre. Diese Kanäle bedürfen regelmäßiger Pflege. Aktuell läuft deshalb ein umfassendes Reparaturprogramm, das den Bestand des Netzes sichert. Gerade für kleinere Kanäle mit einem Durchmesser von bis zu 80 Zentimeter erfolgt die Erneuerung meist unbemerkt. Ohne Baugrube übernehmen inzwischen Roboter die Arbeit. Für größere, begehbare Stücke erfolgen Reparaturen jedoch noch immer meist per Hand. Die HWS plant hier in den nächsten Jahren ein umfassendes Sanierungsprogramm mit unterschiedlichen Sanierungsverfahren. Dadurch wird die Lebensdauer der Kanäle wesentlich verlängert und es kann in den meisten Fällen auf einen kostenintensiven Neubau großer unterirdischer Bauwerke verzichtet werden.

Was gehört nicht in die Toilette

Leider landen im Abwassersystem oft Gegenstände, die dort nicht hingehören und falsch entsorgt werden. Beispiele hierfür sind: Essensreste, verschiedenste Hygieneartikel wie Feuchttücher, Slipeinlagen, Tampons, Wattestäbchen oder auch Windeln. Sie müssen nicht nur aufwendig in der Kläranlage entfernt und entsorgt werden, sie stellen auch eine Gefahr dar. Präservative, Katzenstreu oder Vogelsand können Abflüsse gänzlich verstopfen, Rasierklingen oder Spritzen die Mitarbeitenden der HWS verletzen. Auch Chemikalien, Farben, Öle oder Lacke landen leider im Abfluss. Sie schädigen unsere Umwelt und erschweren eine Abwasserreinigung erheblich. Dass solche Gegenstände nicht in der Toilette landen, dabei kann jede Bürgerin und jeder Bürger mithelfen.