IHK klagt über hohe Energie- und Rohstoffkosten

von 9. Februar 2012

Die Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts leiden unter gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten. Das geht aus den Ergebnissen einer Sonderumfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) hervor. 82 Prozent der 550 antwortenden Unternehmen klagten 2011 über gestiegene Energiekosten. Am stärksten betroffen waren die Industrie und das Verkehrsgewerbe. Bei den Rohstoffkosten meldeten über 80 Prozent einen Anstieg. Neben der Industrie ist hier vor allem das Baugewerbe betroffen. Bei gut 70 Prozent der Unternehmen betrug der Preisanstieg bei Rohstoffen bis zu 25 Prozent.
„Die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten drücken auf die Margen und drohen so zum Hemmschuh der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region zu werden. Zwar entwickelten sich die Aufträge und Umsätze der Unternehmen im vergangenen Jahr überaus positiv, aber auf der Gewinnseite bleibt immer weniger übrig. Das gefährdet Investitionen und Arbeitsplätze“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier. „Die Unternehmen können diese Mehrbelastung langfristig kaum auffangen.“ Vielfach müssten die Preise erhöht werden. Dies allerdings wirke sich dann negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus, so Brockmeier weiter.

Die Unternehmen wollen auf die steigenden Energiepreise mit unterschiedlichen Strategien reagieren: Fast jedes zweite Unternehmen plant, die gestiegenen Kosten an seine Kunden weiter zu geben. Über ein Drittel will weiter in höhere Energie- und Materialeffizienz investieren – trotz des Umstandes, dass zusätzliche Effizienzsteigerungen wegen bereits getätigter umfangreicher Investitionen nur noch bedingt möglich sind. Jedes fünfte Unternehmen will bessere Konditionen mit seinem Energieversorger auszuhandeln. Viele Unternehmen schließen Kosteneinsparungen an anderer Stelle auch beim Personal als „letztes Mittel“ nicht aus.