Insolvenzstatistik 2014: Zweistellige Rückgänge in Sachsen-Anhalt

von 9. Februar 2015

Martin Plath, Prokurist bei Creditreform Halle, nannte als Grund für die positive Entwicklung die anhaltend stabile Konjunkturlage sowie günstige Finanzierungsbedingungen. Bei den privaten Verbrauchern hätte sich die gesunkene Arbeitslosenrate positiv ausgewirkt. Auch habe sich die Kostenbelastungen vor allem bei Energie und Kraftstoffen in den letzten Monaten leicht verringert.

Positivtrend wird sich 2015 nicht fortsetzen

Allerdings dürfte die positive Entwicklung im laufenden Jahr nicht anhalten. Plath bereiten die im Jahresverlauf 2014 gestiegenen Konjunkturrisiken Sorgen. „Die gute Wirtschaftsentwicklung hierzulande wird nicht auf ewig so weitergehen“, sagte er. Deutschland sei innerhalb der Eurozone die Insel der Glückseligkeit, während viele Nachbarländer mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hätten. Das berge enorme Rückschlaggefahren.

Creditreform rechnet insbesondere bei Verbrauchern mit einem Wiederanstieg der Insolvenzen in den nächsten zwölf Monaten. Zum einen setze die jüngste Insolvenzrechtsreform, die Verbrauchern eine schnellere Entschuldung ermögliche, Fehlanreize und dürfte mehr Insolvenzmeldungen zur Folge haben. Außerdem gäbe es in Sachsen-Anhalt, insbesondere in den Städten, eine anhaltend hohe Zahl an überschuldeten Personen. „Der günstige Arbeitsmarkt und steigende Einkommen verleiten eher zu Mehrausausgaben anstelle zu konsolidieren und Schulden abzubauen“, warnte Plath.