Internationaler Freiwilligendienst – Europa zu Gast in Halle

von 3. März 2016

Bereits seit vielen Jahren lädt der Friedenskreis Halle e. V. über Freiwilligenprogramme des Bundes und der EU junge Menschen aus anderen Ländern nach Halle ein und begleitet sie bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Die „Hallenser auf Zeit“ erhalten Verpflegungs- und Taschengeld, damit kommen sie gut über die Runden. Unterstützt wird der Friedenskreis Halle e.V. durch die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG). Halles größter Vermieter stellt zwei Wohnungen für die Teilnehmer des Freiwilligendienstes bereit. „Das Engagement der HWG hilft uns enorm, denn wir wollen die jungen Leute ja ordentlich unterbringen. Außerdem ist eine Wohnung ein wichtiger Fixpunkt, der den Freiwilligen hilft, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden“, erklärt Marie Alpermann, Koordinatorin der Freiwilligen vom Friedenskreis Halle e.V.

Belén beispielsweise kommt aus Madrid und arbeitet hier in einem Kindergarten in Lieskau. Ein erster wichtiger Schritt in ein künftiges Berufsleben, in dem sie auf jeden Fall mit Kindern arbeiten will. Belén erzählt von ihren Erlebnissen mit den Knirpsen, „die ja wie ich auch gerade die deutsche Sprache erst erlernen.“ Das führt mitunter zu kuriosen Momenten, wie bei der Vierjährigen, die viel zu schnell spricht und zu einem Logopäden musste. Nur mit der jungen Spanierin klappt das Sprechen ausgezeichnet. Wenn Belén langsam deutsch spricht, macht es die Kleine auch. Das Jahr in Halle lief also toll an. Nicht nur für sie, sondern auch für ihre WG-Mitbewohner Nina und Raif – beide aus Mazedonien.

Nina, mit 27 Jahren die älteste in der WG, ist an drei Tagen in der Woche im Friedenskreis tätig. Sie unterstützt ihn bei seiner Bildungs- und Vortragsarbeit, geht mit an Schulen oder in Vereine, um unter anderem über gewaltfreie Konfliktlösungen zu informieren. Zwei Tage lang hilft sie dann noch im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen. Ihr Landsmann Raif schließlich arbeitet in der KITA in Dölau. Er hilft bei der Betreuung der Kinder und in der Küche. Am liebsten kickt er draußen mit ihnen und passt auf, dass ihnen beim freien Spielen nichts passiert.

Nina und Belén sind längst ziemlich beste Freundinnen und erobern Halle gern mit dem Fahrrad. Und sind immer wieder begeistert von der Saalestadt: „Halles alte Bausubstanz beeindruckt uns. Die Leute hier sind freundlich und offen“, sagt die junge Mazedonierin, die später als Dolmetscherin arbeiten will