IWH-Reform gefordert

von 13. Juli 2011

Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (Saale) (IWH) steht vor einer grundlegenden Reform. So hatte der Senat der Leibniz-Gemeinschaft auf seiner Sitzung im Pullman-Hotel in Berlin Bund und Ländern empfohlen, das IWH weiter zu fördern. Zugleich wurde aber auch eine grundlegende Reform des einzigen Wirtschaftsforschungsinstituts in den neuen Bundesländern gefordert. Die gemeinsame Wissenschaftskommission von Bund und Ländern hat aber das letzte Wort und wird im Herbst über die Förderung entscheiden. 2014 sollen die Fördervoraussetzungen erneut geprüft werden, hatte der Senat der Leibniz-Gesellschaft gefordert. Derzeit bekommt das Institut rund fünf Millionen Euro jährlich an staatlichen Zuschüssen. Die wissenschaftliche Sichtbarkeit der Einrichtung war in den letzten Tagen angemahnt worden.

Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff zeigte sich erleichtert über diese Empfehlungen. Sie schlägt vor, eine extern besetzte Kommission zu bilden, die mit fachlich einschlägig ausgewiesenen Volkswirtinnen und Volkswirten besetzt ist. Diese sollen dann gebeten werden, für die weitere inhaltliche und personelle Ausrichtung des Instituts Vorschläge zu unterbreiten. Entsprechende Sondierungen zu Fachleuten, die in Frage kommenden könnten, hat die Ministerin bereits gestartet. Einige grundsätzliche Zusagen zur Mitarbeit in dieser Kommission lägen bereits vor, so die Ministerin. „Zunächst ist das IWH aber selbst einmal gefordert, Vorschläge zu unterbreiten. Diese können dann in die Arbeit der Kommission einfließen. Gemeinsam können wir dann ein Konzept für die weitere Arbeit des Instituts entwickeln“, so Ministerin Wolff weiter.

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) begrüßt die Empfehlung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Insbesondere begrüßt es, dass die evaluierungsbedingten thematischen und personellen Umstellungen am Institut, die erst ab dem Jahr 2009 wirksam werden konnten, bei der Bewertung Berücksichtigung fanden. Die Empfehlung des Senats stelle für das IWH eine Herausforderung dar. Mit den Gremien und Zuwendungsgebern des IWH werde geprüft, wie die öffentlichen Anforderungen an das Institut vereinheitlicht, die Sichtbarkeit der IWH-Forschung mit Blick auf die Anforderungen der WGL somit erhöht und gleichzeitig die Beratungskompetenz weiter gestärkt werden können.