Jägerplatz: Jugendhilfe-Ausschuss für Schulschließung

von 1. Dezember 2011

Die Eltern, Schüler und Lehrer der Jägerplatzschule in Halle (Saale) müssen weiter bangen. Nachdem der Bildungsausschuss am Dienstag gegen die Schließung votiert hat, stimmte der Jugendhilfeausschuss hingegen für eine Fusion der Schule mit der Comeniusschule in der Freiimfelder Straße. Der Standort Jägerplatz würde demnach zum Schuljahresende 2011/12 geschlossen. 8 Ausschussmitglieder waren dafür, fünf dagegen. Die Mehrheit für die Jägerplatz-Schließung hängt vor allem damit zusammen, dass die Freien Träger im Jugendhilfeausschuss stimmberechtigt sind. Sie votierten neben CDU und SPD für das Aus in einem halben Jahr. Zuvor hatte die Stadtverwaltung noch einmal erklärt, dass an der Jägerplatzschule dringende Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes nötig seien. Diese würden eine halbe Million Euro kosten. Klaus Hopfgarten (SPD) wies zudem auf die geringen Schülerzahlen und die Finanzlange der Stadt hin. Dass die Verwaltung immer wieder mit dem Brandschutz komme, wenn es um die schnelle Schließung von Einrichtungen geht, nannte Sabine Wolff (Neues Forum) "Verarschung".

Wie der Bildungsausschuss votierte der Jugendhilfeausschuss hingegen für die Wiederinbetriebnahme der Grundschule Glaucha wegen steigender Kinderzahlen in der Innenstadt. Zudem sollen deshalb die Schuleinzugsbereiche der Grundschulen "Johannes" und "Francke" verändert werden. Gerade die Johannesschule ist total überrannt, hier drohen demnächst ohne Änderung 7 erste Klassen.

Ebenfalls war der Jugendhilfeausschuss gegen die Schließung der Rosa-Luxemburg-Grundschule in Halle-Neustadt. Die Schulbezirke mit der Grundschule Kastanienallee solllen so verändert werden, dass beide Einrichtungen über die nächsten Jahre hinweg mindestens eine Zweizügigkeit behalten. "Die Luxemburgschule hat ein ordentlich saniertes Objekt und ist in der Umgebung beliebt", warb Rene Trömel (Linke) noch einmal für die Schule. Klaus Hopfgarten (SPD) hingegen wies auf die prekäre Finanzlage der Stadt hin. "Alles was uns Einsparmöglichkeiten bietet sollten wir einsparen", sagte er. Zudem würde man mit einem Erhalt der Luxemburgschule der Kastanienallee Schüler entziehen. Andreas Schachtschneider (CDU) hingegen sprach sich gegen die Schließung aus. Schließlich gebe es für das Gebäude kein Nachnutzungskonzept, es würden also weiterhin Unterhaltungskosten anfallen. Zudem sei eine Zweizügigkeit statt einer vollgepackten Schule pädagogisch besser.

Daneben votierte der Jugendhilfeausschuss wie schon zuvor der Bildungsausschuss gegen eine Fusion der Förderschulen Makarenko und Fröbel in Halle-Neustadt. Beide Schulen bleiben, entgegen des Verwaltungswillens, vorerst erhalten.