Japan-Mahnwache und Atom-Proteste in Halle

von 14. März 2011

Mit einer Schweigeminute und einer Mahnwache wurde am Montagabend am Händeldenkmal auf dem Marktplatz in Halle (Saale) der Erdbeben- und Tsunami-Opfer von Japan gedacht. Viele der rund 200 Teilnehmer hatten Kerzen und weiße Chrysanthemen in der Hand als Zeichen des Gedenkens.

Zuvor wurde angesichts der drohenden Atomkatastrophe in Japan gegen die Atomkraft in Deutschland protestiert. Dabei kam ein Großteil der Redebeiträge von Seiten der MLPD. Deren Spitzenkandidat für den Landtag in Halle ist Frank Oettler. “Ich bin Straßenbahnfahrer hier in Halle und auch die HAVAG fährt mit 20 Prozent Atomstrom”, mahnte er, um im Anschluss die Abschaffung des Kapitalismus zu fordern. “Der Kapitalismus geht über Leichen.” Ein Hartz-IV-Empfänger, der sich als eigentlich gelernter Chemiker vorstellte, sagte aus seiner Tätigkeit als Naturwissenschaftler wisse er um die Gefährlichkeit der Atomkraft. Ein aus Baden-Württemberg angereister Gewerkschafter forderte einen “Tag des Zorns gegen die Profitgier”.

Auch Vertreter anderer Parteien wie SPD, Piraten und selbst CDU hatten sich beteiligt. Die Grünen-Landesvorsitzende Claudia Dalbert fand besinnlichere Worte als ihre Vorredner. Die Grünen hätten zwar einen langen Atem im Kampf gegen Atomkraft und die Ereignisse in Japan würden zeigen, dass selbst ein hochtechnisiertes Land die Kernenergie nicht im Griff habe. “Doch erstmal gilt es der Opfer zu gedenken”, sagte sie. Auch der Linke-Landtagsabgeordnete Hendrik Lange sagte, zunächst solle mit einer Mahnwache an die Opfer erinnert werden.