Jugendseite provoziert mit Plakat

von 17. Juni 2011

Für das Jugend- und Begegnungszentrum Wasserturm bekommt der Caritas-Verband auch städtische Zuschüsse. Für 1,5 Millionen Euro aus städtischen und Landesmitteln war das Haus Mitte der 90er hergerichtet worden. Jetzt steht das Zentrum in der Kritik, denn dort wird auch die Jugendinfoseite der Stadt „Youthpool“ produziert. Und die sorgt mit einer Werbekampagne für Aufsehen.

Plakate und Postkarten mit einem provokativen Motiv sollen für die Internetseite werben, die nach eigener Werbung „Das Jugendinfoportal der Stadt Halle“ ist. Finanziert wurde die Kampagne aus der Youth Bank heraus. Nach Angaben der Caritas sei die Resonanz bislang sehr gut. „Absolut aufmerksamkeitswirksam, die Botschaft wurde von den Jugendlichen intensiv und richtig reflektiert und es wurde eine enorme Steigerung der Klickraten verzeichnet: Allein in den ersten drei Tagen des Testlaufes war eine Steigerung der Besucherzahlen um 35 Prozent zu beobachten“, heißt es in einer Mitteilung. Man setzte bewusst auf die „Provokations-Methode“. Denn Plakate, die nicht gesehen werden, würden dem städtischen Geldbeutel, dem Ansehen und vor allem dem Projekt selbst schaden. „Denn gutes Marketing ist es nur, wenn die Leute auch darüber sprechen. Jugendarbeit muss provokant sein“, heißt es weiter.

Doch es gab auch Bedenken. Im Raum stand wegen des Motivs die „Kindswohlgefährdung“. Nach intensiven Gesprächen zwischen Stadt und freiem Träger, habe man Bedenken, aber auch Wünsche und Ziele beiderseitig gehört und berücksichtigt. Verteilt werden demnach Plakate und Postkarten nur an Berufsschulen, Universitäten sowie Mensen und Kneipen.