Junge Männer sind Nesthocker

von 11. August 2011

In Sachsen-Anhalt gibt es immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene. Und die meisten von ihnen wohnen noch zu Hause, das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Landesamtes in Halle (Saale) hervor.

Zum Ende des Jahres 2010 lebten demnach 56.689 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren im Land, bedingt durch die drei geburtenschwächsten Jahrgänge von 1993 bis 1995 mit jeweils durchschnittlich 14.500 Geburten. Der Anteil an der Bevölkerung betrug 3,1 Prozent. Zehn Jahre zuvor zählte diese Altersgruppe das 2,5-fache bei einem Bevölkerungsanteil von 6,9 Prozent, gebildet durch vier Jahrgänge der Vorwendezeit mit durchschnittlich 36.000 Personen.

Ein kleiner Lichtblick ist aber am Horizont durch zuletzt gestiegene Geburtenzahlen zu sehen. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, wird die Gruppe der Jugendlichen bis zum Jahr 2025 auf 71.000 Personen wachsen. Der Anteil an der Bevölkerung steigt auf 4,5 Prozent.

Erheblich ungünstiger verläuft die Entwicklung der Anzahl der jugendlichen Erwachsenen, d.h. der Altersgruppe von 18 bis 27 Jahren. Ende des Jahres 2010 zählten dazu 239.408 Personen bei einem Bevölkerungsanteil von 10,3 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es noch 278.000, aber bis zum Jahr 2025 dürfte die Anzahl auf 145.000 sinken bei einem Bevölkerungsanteil von 7,5 Prozent.

Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) lebte 2010 noch bei den Eltern. Dabei gab es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Von den im Haushalt der Eltern lebenden jugendlichen Erwachsenen waren 63,6 Prozent männlich und 36,4 Prozent weiblich.