Kein Geld für alte Brunnen – aber für Neuen

von 23. März 2011

Die Stadt Halle (Saale) muss sparen. 16 von 39 Brunnen sollen deshalb in diesem Jahr aus bleiben, darunter der Buna-Brunnen und der Tulpenbrunnen. Zwar wurde der Tulpenbrunnen erst saniert, doch für die Betriebskosten fehlt nun das Geld.

Umso erstaunlicher ist da das neueste Projekt. Zu DDR-Zeiten in Auftrag gegeben und seit Jahren in der Diskussion, soll nun vom halleschen Bildhauer Horst Brühmann gestaltete Brunnen auf dem Domplatz installiert werden. Der Verwaltungsrat der Sparkasse hat dafür 200.000 Euro locker gemacht.

Große Zweifel hat Marktkirchen-Pfarrer und CDU-Stadtrat Harald Bartl. “Ich weiß nicht, ob das wirklich gut ist”, sagte er im Hauptausschuss mit Blick auf die geplante Abschaltung anderer Brunnen. Schließlich werde auch der neue Brunnen wieder Kosten verursachen. Doch Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados verteidigt das Projekt, sprach von bürgerschaftlichem Engagement. Schließlich hätten sich viele Hallenser für den Brunnen eingesetzt. Aber eben nicht finanziell beteiligt, das muss man auch hervorheben, auch wenn das Stadtoberhaupt erklärt, “es läuft nichts über den städtischen Haushalt. Wir bekommen hier etwas geschenkt, darüber sollten wir uns eigentlich freuen”, sagte sie. Für die Betriebskosten des Brunnens hat sie schon die Stadtwerke mit ins Boot geholt.

“Linke Tasche, rechte Tasche”, bemängelt deshalb auch Harald Bartl. Immerhin müssen ja die Betriebskosten für den neuen Brunnen die Hallenser mit ihren Strom-, Gas- und Wasserkosten zahlen. Und die Gelder für den Bau des Brunnens könnte die Saalesparkasse alternativ auch an gemeinnützige Vereine ausreichen.