Kirchenkreis traf sich zur Herbstsynode

von 16. November 2009

Beinahe wäre die Herbstsynode des Kirchenkreises Halle-Saalkreis geplatzt. Nur 30 Synodale, und damit weniger als zwei Drittel, waren am Samstagvormittag anwesend bei der Tagung in der Johannesgemeinde. Doch Anrufe brachte schließlich doch noch die erforderliche Teilnehmerzahl zustande.

Immerhin stand der Haushalt für das kommende Jahr auf der Tagesordnung. Insgesamt hat der Haushalt des Kirchenkreises mit seinen 32.000 Mitgliedern ein Volumen von 8,03 Millionen Euro. Einnahmen werden unter anderem durch die Vermietung verschiedener Häuser und Ländereien erzielt, in Halle unter anderem in der Mittelstraße, Nordstraße und Friedenstraße. Für Gehälter und Vergütungen gibt der Kirchenkreis im nächsten Jahr 2,9 Millionen Euro aus. 65.000 Euro fließen in die Stadtmission, die Bahnhofsmission erhält von Kirchenkreis 30.000 Euro, die Jugendwerkstatt Bauhof 51.000 Euro, die Telefonseelsorge 15.500 Euro, die Diakonische Begegnungsstätte 20.000 Euro und die Villa Jühling 5.700 Euro. Mit je 5.000 Euro werden das Diakonische Krankenhaus, die Marienbibliothek und die Stiftung Petersberg unterstützt, das Bibelzentrum erhält 2.500 und Schulen in freier Trägerschaft 10.000 Euro. Auch verschiedene Seelsorgeprojekte finanziert der Kirchenkreis mit knapp 35.000 Euro.

Noch nicht gewählt haben die Synodale den neuen Superintendenten. Eugen Manser hatte sein Amt Mitte des Jahres niedergelegt. Mehrere Bewerber auf den Posten gibt es, war zu erfahren. Die genaue Zahl wolle man aber noch nicht mitteilen. Man befinde sich derzeit im Auswahlprozess. Voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres könnte der Posten vergeben werden.

Differenzen gab es um die Verpachtung von Ackerland. Laut Kirchengesetz ist das Kirchenamt für die Verpachtung zuständig. Verpachtet wird an einen Bewerber, der die meiste Punkte im Bewerbungsbogen erfüllt. Die Kirchgemeinden fühlen sich dadurch ausgeschlossen. „Die Kreiskirchenämter entmündigen die Gemeinden“, so einer der Teilnehmer. Hohenthurms Pfarrer Stefan Domke verwies auf langfristige Erfahrungen mit Pächtern. Diese dürfe man nicht außer Acht lassen und ihnen nicht vor den Kopf stoßen. Das Ackerland seiner Gemeinde sei an einen Bayern gegangen, weil dieser das bessere Angebot abgegeben hatte. Nur weil er seinen Firmensitz hier habe und höhere Pacht biete, sei dieser vom Kirchenamt genommen wurden. Bei zwei Enthaltungen votierten die Teilnehmer im Anschluss dafür, bei der Landessynode auf eine Änderung des entsprechenden Kirchengesetzes hinzuwirken.

„Vom mutigen Abbau und Aufbau“ berichtete der Magdeburger Kirchenrat Christian Fuhrmann. Dabei ging es unter anderem um den Mitgliederrückgang – und wie man diesen stoppen könne, ja sogar neue Mitglieder gewinnen könne. Offen für Anregungen und Kritik von Außen müsse man sein. Außerdem müssten die Gemeinden bereit sein, erst Altes zu lassen um dann Neues zu beginnen.