Kita-Erzieher und Sozialarbeiter in Halle (Saale) wollen mehr Geld

von 20. April 2009

(ens) Zu einem Aktionstag rufen die Kita-Erzieher und Sozialarbeiter am Dienstag von 15 bis 17 Uhr vor dem Haus des Lehrers am Riebeckplatz in Halle (Saale) ein. Die Beschäftigten wollen einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz durchsetzen und besser bezahlt werden. Bisher lehnen die kommunalen Arbeitgeber entsprechende Forderungen der Gewerkschaft ver.di ab. Die Arbeitgeber müssten endlich dazu kommen die berufliche Qualifikation sowie die körperliche Belastung entsprechend Wert zu schätzen, so Gewerkschafter.

Sozialarbeiter seien tagtäglich hohen emotionalen Belastungen und psychischem Druck ausgesetzt. Erzieherinnen würden über Hörschädigungen durch die hohe Lärmbelastung, über Rückenprobleme und Stress klagen. Nur 26 Prozent der in der Berufsgruppe tätigen glauben, gesund die Rente zu erreichen. „In anderen Dienstleistungsberufen sind es im Schnitt 54 Prozent“, so Manuela Schmidt, bei ver.di Leiterin des Fachbereichs Gemeinden, die Arbeitssituation der Beschäftigten. „Wir brauchen ein individuelles Recht auf Gefährdungsanalyse und verlässliche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz.“

Doch auch die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen müssten verbessert werden. „Wenn junge Frauen und Männer erfolgreich für den Sozial- und Erziehungsdienst geworben werden sollen, muss sich an den Arbeitsbedingungen etwas tun“, so Schmidt. Das sei vor allem mit Blick auf den hohen Altersdurchschnitt in den kommunalen Kitas nötig. Bislang verdiene eine Berufsanfängerin nach fünf Jahren Ausbildung 2.000 Euro. Weil aber in den vergangenen Jahren Neueinsteiger zum Großteil nur mit abgesenkten Arbeitszeiten eingestellt wurden, seien deren Verdienste oft so niedrig, dass zuverdient werden muss, so ver.di.

Mit ihrem Aktionstag wollen Erzieher, Sozialarbeiter und Gewerkschafter auch die Eltern auf ihre Seite holen. So ist ein Kinderfest mit einem Kreativwettbewerb für das beste Transparent vorgesehen.