Kitas sollen an die GEMA zahlen

von 10. Januar 2011

Die Musikindustrie hat eine neue Einnahmequelle entdeckt: Kinder- und Jugendeinrichtungen. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) hat jetzt bundesweit Einrichtungen angeschrieben. Wer Liedtexte kopiert oder öffentliche Aufführungen plant, der soll auch zahlen.

Für bis zu 500 Kopien würden 56 Euro, bis 1.000 Kopien seien es 112 Euro, bis 1.500 Kopien 168 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer fällig. In Anbetracht dessen müssten die Erzieherinnen und Erzieher dokumentieren, welches Lied wann gesungen wurde und wie viele Kopien angefertigt worden sind.

“Aus unserer Sicht ist die Bildung und Erziehung von Kindern eine sehr anspruchsvolle und zukunftsweisende Aufgabe sowie Herausforderung zugleich, welche nicht durch einen bürokratischen Mehraufwand belastet werden darf”, erklärte Kevin Müller, kommunalpolitischer Sprecher der Jusos Sachsen-Anhalt. “Dazu kommt die finanzielle Belastung für die Kinder- und Jugendeinrichtungen und somit auch für die Kommunen, welche wir scharf ablehnen.” Die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden sei durch die Finanzkrise bereits prekär und dürfe nicht durch weitere zusätzliche Ausgaben verschlechtert werden. “Folglich fordern wir die Bundesregierung auf, die Kindertagesstätten von den GEMA-Gebühren zu befreien und die hierfür notwendigen gesetzlichen Vorkehrungen zu treffen. Wir wollen weiterhin lachende, singende und fröhliche Kinder in unseren Kindertagesstätten.”