Klausbrücke: großes Chaos blieb aus

von 12. April 2010

Halle (Saale). Seit Montag wird an der Klausbrücke gebaut. Das große befürchtete Verkehrschaos am Montag blieb aus. Zwar waren auf den Umleitungsstrecken deutlich mehr Autos als normal unterwegs, doch größere Staus waren nicht zu verzeichnen. Was wohl auch daran lag, das viele Autofahrer sich lieber auf ihr Navigationssystem verließen und Verkehrszeichen ignorierten. Am Glauchaer Platz mussten am Nachmittag Absperrbaken umgestellt werden. Autofahrer hatten diese ignoriert, fuhren trotz Verbotsschildern in die gesperrten Straßen. Doch auch diese Maßnahme half nur wenig. Vor allem rund um den Domplatz und den Hallmarkt war vielen Autofahrern die Beschilderung egal. Schließlich sind die Straßen ja noch nicht aufgerissen, scheint hier wohl der Grundgedanke gewesen zu sein. Und so waren selbst am Abend noch Autos auf der Klausbrücke unterwegs. Um irgendwie zur Klausbrücke zu kommen, wurden selbst Einbahnstraßenschilder ignoriert, was an der Neuen Residenz und an der Moritzkirche zu manch komplizierter Begegnung führte. Am Abend wurden dann auch die Schlupflöcher an der der Hackebornstraße und der Großen Klausstraße gestopft.

Doch die große Bewährungsprobe für das Umleitungssystem – Autofahrer müssen einer “Zielscheibe” als Umleitung folgen – steht erst noch bevor. Denn nach und nach eingerichtet wurde die neue Baustelle erst im Laufe des Vormittags, selbst am Nachmittag waren noch nicht alle Sperrbaken aufgestellt. Und so blieb der Berufsverkehr diesmal noch größtenteils verschon von der Sperrung.

Straßenbahnen hingegen wurden bereits mit Betriebsbeginn über den Franckeplatz umgeleitet. Mit 88 Bahnen pro Stunde, 24 mehr als bisher, ist der Knoten an seiner Belastungsgrenze angekommen. Trotz optimierter Ampelschaltungen standen die Straßenbahnen zum Teil bis zu drei Minuten an der Ampel. Dies führte im gesamten Netz zu leichten Verspätungen. Ein Verkehrsunfall in der Trothaer Straße tat sein Übriges, die Linien 3,8 und 12 wurden eingekürzt und verkehrten teilweise nicht mehr fahrplanmäßig. Als gute Lösung erwiesen sich die am Franckeplatz eingerichteten Doppelhaltestellen (HalleForum.de berichtete). Dadurch konnten jeweils zwei Straßenbahnen hintereinander die Kreuzung überqueren, was einen größeren Straßenbahnstau verhindern konnte.

Betroffen von der Sperrung an der Klausbrücke sind auch die Taxifahrer. Ihr bisheriger Standort am Hallmarkt wurde in die Talamtstraße neben die Marktkirche verlegt. Reisebusse können künftig im Hansering halten. Hier wurden zwei Stellplätze unweit des Landgerichts eingerichtet.