Kleine Ulrichstraße: Verkehrsregeln Adieu?

von 25. Februar 2010

Etwas abseits des Marktes hat sich in der halleschen Innenstadt ein richtiges Kleinod entwickelt. Viele Kneipen und Geschäfte gibt es in der Kleinen Ulrichstraße, auch mit Freisitzen. Doch manch einem sind die vorbeidüsenden Autos ein Dorn im Auge. Die Grünen forderten deshalb im Stadtrat eine Verkehrsberuhigung in der Kneipenmeile und eine Sperrung für den Durchgangsverkehr.

Heftige Debatten darüber gab es in den Ausschüssen. Der Chef der Wirtschaftsförderung sprach von drohenden Einnahmeausfällen für die Gewerbetreibenden. Am Mittwoch nun hatten die Stadträte das Thema auf der Tagesordnung. Und Ines Brock (Grüne) wies gleich daraufhin, dass die Intention des Antrags eigentlich schon längst erledigt sei – schließlich dürfen nur Anlieger einfahren, wie ein großes Schild an der Moritzburg sagt. Nur: es hält sich niemand dran. Allabendlich sieht man tiefergelegte Autos vorbeifahren. “Wir wollen nur eine effektive Durchsetzung der bestehenden Regelungen”, so Brock. Das aber quittierten einige Räte mit Spott. Wenn die Grünen das wollten, dann könnten sie sich ja an die Einfahrt stellen und die Polizei unterstützen, schlug beispielsweise Tom Wolter (MitBürger) vor.

Werde die Straße für Autos gesperrt, gehe die Attraktivität verloren, befand Gerry Kley (FDP). Und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados sagte, es sei in der Kleinen Ulrichstraße alles geregelt was zu regeln sei. Allerdings sagte sie im Rahmen der Stadtwache stärkere Kontrollen der Verkehrsregeln zu. Die Grünen werden was mit wachem Auge beobachten. “Wir bleiben dran”, so Ines Brock.