Kommunales Bildungszentrum wächst und sucht Namen

von 17. August 2011

Es riecht noch nach frischer Farbe, Leitern stehen herum, Bauarbeiter sind noch eifrig dabei, die letzten Handgriffe zu erledigen. Spätestens in anderthalb Wochen soll dann alles fertig sein. Dann beginnt das Kursangebot der Volkshochschule Halle “Adolf Reichwein” im neuen Domizil in der Oleariusstraße offiziell. Doch der erste Kurs läuft bereits, wie Koordinatorin Annett Hellwig erklärte: “Spanisch kompakt”. Im Erdgeschoss und der ersten Etage des Berufsschulgebäude ist die Volkshochschule künftig zu finden. Seit Anfang August wurden Möbel und Lehrmaterialien von der Diesterwegstraße herübergeschafft.

550 Veranstaltungen bietet die VHS im Herbstsemester. Favoriten sind vor allem die Sprachprogramme, gefragt seien laut Leiterin Hellwig, aber auch SAP-Kurse. Daneben gebe es auch Kurse für Analphabeten. Anschließend startet bereits der nächste Meilenstein. Denn den Saalekreis hat die Stadt mit ins Boot geholt, der Nachbarkreis zieht ebenfalls in die Oleariusstraße und nutzt die gleichen Räume. Mit dem Frühjahrssemester werde es auch erstmals ein gemeinsames Programm geben, erklärte Annett Hellwig, die künftig beide Volkshochschulen leiten wird. Überschneidungen, die es derzeit vor allem im Sprachenbereich gibt, sollen so vermieden werden. Damit sei man Vorreiter, freute sich Bildungsdezernent Tobias Kogge. Desweiteren zeigen beide Seiten, dass das Reden von einer engeren Zusammenarbeit nicht nur Show ist, so Kogge. “Wir wollen Erfahrungen sammeln.”

Außerdem rücke die VHS mit dem neuen Standort vom “suboptimalen” Randbereich direkt in die Innenstadt. Fünf Büroräume, eine Keramikwerkstatt, zwei PC-Kabinette, sechs Seminarräume sowie zwei Gesundheitsräume und ein Gymnastikraum stehen bereit. Weiterhin werden 13 Klassenräume gemeinsam mit der Berufsbildenden Schule genutzt.

Die Volkshochschule ist Teil des kommunalen Bildungszentrums am Hallmarkt mit Berufsschule und Stadtbibliothek. Insgesamt 3,1 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II werden investiert. 780.000 Euro davon fließen in die Volkshochschule, die Stadtbibliothek bekommt für knapp 600.000 Euro einen Neubau. Bildungsdezernent Kogge hofft, dass sich alle drei Einrichtungen gegenseitig befruchten, die Nutzerzahlen bei der VHS (5.500) und der Stadtbibliothek (1,2 Millionen Ausleihungen pro Jahr) erhöhen. Daneben wollen Stadtbibliothek und Volkshochschule gemeinsame Veranstaltungen durchführen. “Und wir werden Medien beschaffen, die in Kursen der VHS eingesetzt werden können”, sagte Stadtbibliotheks-Chefin Hildegard Labenz. Ihr Neubau wird Ende des Jahres eröffnet. Im kommenden Jahr stehen dann im alten Hauptgebäude Brandschutzarbeiten an.

Jetzt fehlt noch ein Name für das ganze Konstrukt. Die einzelnen Einrichtungen behalten ihren Titel – also Dreyhaupt, Gutjahr und Reichwein. Doch für das gesamte Bildungszentrum wird ein Oberbegriff gesucht.

Die Namensvorschläge können bis 31. Oktober bei der Stadtbibliothek Halle und der VHS eingereicht werden.